SAP sorgt mit automatisierter Preiserhöhung für Ärger
Quelle: SAP

SAP sorgt mit automatisierter Preiserhöhung für Ärger

IG SAP CH, eine unabhängige Vereinigung, der 124 hiesige Firmenmitglieder angehören, beschwert sich in einem Schreiben über eine "stille" Preiserhöhung der SAP. Diese sehe vor, dass die Gebühren für die Cloud-Dienste jedes Jahr automatisch um 3,3 Prozent steigen.
23. August 2022

     

SAP führt für seine Cloud-Dienste eine automatisierte Preiserhöhung ein, die zur Folge hat, dass die Gebühren jedes Jahr fix um 3,3 Prozent steigen. Die Preiserhöhung sei im Zuge der Veröffentlichung der Vertragsbedingungen während der Sommerferien ohne offizielle Ankündigung erfolgt. Dies schreibt die unabhängige Vereinigung IG SAP CH, die sich auf rechtliche und kommerzielle Themen der SAP-Community fokussiert, in einer Mitteilung. Die Vereinigung verlangt, dass die Regelung rückgängig gemacht wird.


IG SAP CH erachtet "die automatische Kostenerhöhung unabhängig von Interesse und Nutzung neuer Funktionalitäten" als fragwürdig und geht davon aus, dass "die Attraktivität des SAP-Cloud-Angebotes durch die zunehmende Bevormundung der Kunden weiter geschmälert wird". Zusätzlich vertritt die Vereinigung, der aktuell 124 Firmenmitglieder angehören, die Ansicht, dass sich der Preis aufgrund tiefer Inflation und dem erstarkten Franken eher in die andere Richtung entwickeln müsste. Des weiteren wird bemängelt, dass SAP seine Markmacht dazu ausnutze, die Kunden in einigen Bereichen zum Wechsel von On-premises- zu Cloud-Lösungen zu zwingen.
In dem Schreiben zitiert IG SAP CH die Argumentation seitens SAP: "SAP ist bestrebt den Wert der Cloud Lösungen unserer Kunden kontinuierlich zu steigern. Dazu gehört z.B. die Verbesserung von Service-Leveln, die Entwicklung neuer Funktionalitäten und Innovationen, sowie die Sicherstellung der höchsten Standards für Datensicherheit. Die Bereitstellung von kontinuierlich verbesserten und agilen Cloud-Lösungen, die SAP anbietet, bedarf einer umfangreichen und komplexen Arbeit. Dieser Aufwand bringt steigende Kosten mit sich."

Die Preisanpassung spiegle demnach den zusätzlichen Wert wider, den SAP liefere und weiterhin liefern werde. "Aus diesem Grund wurde vom globalen SAP Management die strategische Entscheidung getroffen, jährliche Preisanpassungen für das SAP Cloud Lösungsportfolio auf globaler Ebene für Neuverträge vorzunehmen und an die branchenüblichen Preismechanismen im Markt anzupassen."


Der Dialog zwischen IG SAP CH und SAP soll am 17. November dieses Jahres gesucht werden. Dann findet das nächste Meeting der Vereinigung statt. (af)


Weitere Artikel zum Thema

Ukraine-Krieg stimmt SAP unsicher

21. Juli 2022 - Obwohl die Umsatzzahlen von SAP auch im zweiten Quartal 2022 wachsen, wirkt sich der Ukraine-Krieg negativ auf das Betriebsergebnis aus.

Wechsel im Management von SAP Schweiz

4. Juli 2022 - Bei SAP Schweiz kommt es zu Wechseln und Neubesetzung an der Spitze des Unternehmens. So übernimmt Robert Kehrli (Bild) die Leitung der für KMU und Partner zuständigen Geschäftseinheit, und Alexander Finger wird CTO. Neu gibt es zudem einen CSO.

Simon Hammer stösst von SAP zu Agilita

15. Juni 2022 - Mit Simon Hammer (Bild) gewinnt Agilita eine langjährige SAP-Führungskraft als Leiter des internationalen Geschäfts und des Business Development. Er soll unter anderem das Geschäft in Deutschland ausbauen.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER