Aussteller: «Mehr Fokus auf IT-Business, bitte!»

IT Reseller befragt auch dieses Jahr Branchenprofis zum Computer-Messemarkt.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 1999/16

     

Auch in diesem Jahr wird die Orbit wieder alle dagewesenen Rekorde sprengen und die mittlerweile über 1’300 Aussteller werden noch mehr «Turnschuh-Publikum» anlocken. Dies zum Leidwesen der Hersteller, Distributoren und Reseller, denen es mittlerweile fast unmöglich ist, das Fachpublikum aus den Home-Usern herauszufiltern. Viele Aussteller versuchen zwar, mangels besserer Alternative ihre Kunden mit speziellen Einladungen und Anlässen an die Stände zu locken. Doch damit sind noch keine neuen Leads generiert. Da sich bei Marketingausgaben naturgemäss eine Kosten-/Nutzenrechnung schwer machen lässt, beschwören viele Aussteller den Orbit-Auftritt als Muss und buchen die horrenden Ausgaben unter der Kostenstelle «Prestige» ab.
Ein anständiger Messeauftritt schlägt auch eben schnell mal mit einer sechsstellige Summe zu Buche, bei den grossen Players sind Ausgaben von einer Million Franken oder mehr keine Seltenheit. Da überlegt sich manches Unternehmen, das Geld kundenspezifisch und für direkte Marketingaufwendungen einzusetzen. Für ein paar hunderttausend Franken kann man sich auch schon mal ein paar Salesprofis leisten.
IT Reseller hat auch dieses Jahr wieder die 100 führenden Hersteller, Distributoren und Reseller der Schweizer Computerszene zu ihrer Meinung über das IT-Messewesen im Allgemeinen und die Orbit im Speziellen befragt. 49 Management- oder Marketingverantwortliche haben auf unsere Fragen geantwortet.
Obwohl der Anteil für Messen im Marketing-Budget von den meisten als konstant oder steigend angegeben wurde, bedeutet ein Messeauftritt neben den hohen Investitionskosten vor allem auch viel Manpower. So erstaunt es denn auch nicht, dass 33 Verantwortliche angaben, spezialisierte Fachmessen seien für sie am wichtigsten und dass über die Hälfte hauseigene Events bevorzugen — kann doch bei solchen Anlässen der Streuverlust bedeutend verringert werden.
Dieses Jahr wurde noch deutlicher, dass sich die Aussteller neben der viel diskutierten Ausgliederung von Sub-Themen wie Telekom, Unterhaltungselektronik und Publishing vor allem einen stärkeren Fokus auf IT-Fachleute und Business-Manager wünschen. Eine Möglichkeit wäre sicher ein gezielteres Messemarketing. Aber auch die von insgesamt über der Hälfte geäusserten Wünsche nach einem separatem Händlertag vor der Öffnung und der Kürzung der Messe wären Möglichkeiten, die die Messeleitung in Betracht ziehen müsste. So wäre etwa mit der Streichung des Samstags schon vielen gedient, wo die Berater an den Ständen der Aussteller die einzigen verbleibenden Fachleute sind.

Bei nur 2 von 47 Unternehmen sinkt der Anteil im Marketingbudget.

Für mehr als die Hälfte (33) der Antwortenden sind spezialisierte Fachmessen am wichtigsten und/oder für weniger als die Hälfte (19) grosse nationale Allroundmessen wie die Orbit.

Die Orbit liegt mit Note 3,8 dennoch deutlich am höchsten in der Bewertung.

Nächstes Jahr werden 44 von 47 Antwortenden Unternehmen wieder an der Orbit teilnehmen.
Als wichtigste Vorarussetzungen für den Messeerfolg beurteilen die meisten der Antwortenden internale Gründe: Eigene Vorbereitung und attraktive Neuheiten. Dennoch glauben über die Hälfte dass die Standpositionierung bei einer Mammutmesse wie der Orbit von Bedeutung ist.
Noch deutlicher ist dieses Jahr der Wunsch nach mehr Fokus auf IT-Fachleute und Business-Manager. Dem Wunsch könnte mit dem ebenfalls vermehrt geäusserten Bedürfnis nach Verkürzung der Messe (Streichung des Samstags) oder einem separaten Händlertag vor Öffnung Rechnung getragen werden. (mh)



ORBIT-POLL 99: DIE TEILNEHMER


Karin Wecke, Marketing Specialist, 3Com
Thomas Betschart, Division Sales Manager, 4Media Group
Thomas Köberl, Marketing Manager, Abacus Research
Frank Schirmer, Marcom Manager, Actebis
Alexandre Salzmann, Gesch.führer & Country Mana., Adobe
Guido Honegger, Geschäftsführer, Agri.ch
Rolf Hertling, Geschäftsführer, ALR
Andrea Brack, Marketing Manager, Apple Computer
Erik P. Niklaus, General Manager Switzerland, Azlan
Kurt R. Meier, Mietglied der Geschäftsleitung, Bison
Roland Brack, Geschäftsführer, Brack Consulting
Paul Hasen, Verkaufsleiter, BW Digitronik
Gottfried Ryser, Geschäftsinhaber, CGX
Maria A.Ventura, Marcom Manager, Computer Associates
Jürg Schlegel, Direktor, COS Distribution
Ulrich Bachmann, Direktor, Datacomp Distribution
Isabelle Vogel, Leiterin Marketing Services, Dicom
Markus Wagner, Leiter Verkauf u. Marketing, Digicomp
Werner B. Müller, Geschäftsleiter, Diginet
Patrick O. Lehmann, Leitung Sage KHK-Distribution, Elray
Daniela Gfeller, Marcom & PR Director, Eunet/KPNQwest
Gerold Brunner, Product Manager, Eurodis
Felix Huber, Werbeleiter, Excom
Martin Nussbaumer, Sales Manager Busin. Chann., Fujitsu
Daniel Gutenberg, Managing Director, GCS
Stephen Thaddey, Geschäftsleiter Technik, Grouptec
Dorothea Egle, Communications Advisor, IBM
Bruno Hartmann, Geschäftsleiter, Infocom
David Martinez, Geschäftsführer, Internet 2000
Daniel Buchs, Direktor, Kolok
Carlo Widmer, Leiter Verkauf u. Marketing, Maxdata
Urs Wermelinger, Corp. Marketing Manager, Microsoft
Max Siegel, Geschäftsinhaber, MSI Consult
Fritz Fischer, Product Manager, Navision Software
Werner Bättig, Geschäftsleiter, Optobyte
Thomas Koller, Geschäftsführer, Opus Informatic
Manuela Kordel, Marcom Manager, Oracle Software
Giordano Rinaldo, Geschäftsleiter, Profi Print
Marcel Gasserini, General Manager, Psinet
Nadja Nufer, Marketing Representative, Rational Software
Markus Grimmer, Geschäftsführer, Rema Software
Bernadette Gernet, Marketing Manager, Rotron Software
Theodor Klossner, Marketing & Channel Manager, SGI
Sandra Herzog, Stellv. Marketingleiterin, Softinc
Diana Luchinetti, Administration, Sotec Software AG
Martin Zellweger, Managing Director, SQL
Marco Plüss, Marketing Manager, Studerus Telecom
Michael Brendel, Geschäftsführer, Team Brendel
Katja Bernegger, Marcom Executive, Uunet


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