«Warum bin ich immer gleich tot?»

Was macht das IT-Mensch in der Freizeit? Es hockt zur Abwechslung vor dem PC.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/22

     

John Dierauer (Bild) ist Mediengestalter und Grafikspezialist bei der Kreuzlinger Medien- und Webagentur Drehpunkt. Normalerweise ist er ein netter, harmloser Mensch und vielbeschäftigter Familienvater. Ziemlich oft aber verwandelt er sich, wie weiland Dr. Jekill, in sein alter ego, den schrecklichen Dr. Pampers, der das «Eliteforce»-Online-Universum unsicher macht.
(«Eliteforce» ist ein Egoshooter, der auf «Star Trek» basiert). Dr. Pampers, Mitglied der internationalen Eliteforce-Gruppe «Champions Of Photonic Superiority» (COPS), ist in diesen Kreisen kein Unbekannter. Nach eigener Aussage war er auch schon mal «wahrscheinlich einer der besseren» Eliteforce-Spieler auf der Welt. Im Moment hat er allerdings einen unerwarteten Rückschlag erlitten. Anlässlich eines Versionswechsels ist er auf neue, zum Teil «erschreckend starke» Gegner getroffen. Jetzt muss er wohl selbst wieder den tiefgründigen Ratschlag beherzigen, den er vorher gerne ratlosen Anfängern («Warum bin ich immer gleich tot?») auf den Weg gab: «Üben, üben.»

Der Delec-Champion

Product Manager Roger Wittwer, Spielername ROG, behauptet von sich, bei Delec keine ebenbürtigen Gegner mehr zu haben. Er ist ein Spieler mit vielen Vorlieben, spielt Offline und Online, auf Konsolen und am PC. Wittwer mag Games, bei denen er sofort «in der Action drin ist». Seine momentanen Favoriten sind «Grand Theft Auto 3» (Ein Rennspiel mit Zugaben aus anderen Genres), und «Tony Hawk’s Pro Skater 3» (Sportspiel). Online spielt er gerne «Unreal Tournament» (Egoshooter).
Das Hobby verschlingt ganz schön Zeit: «Das letzte Wochenende hat sich auch wieder irgendwie beim Spielen verflüchtigt», erklärt er leicht zerknirscht.
Obwohl er so zusätzlich zur normalen Arbeit, also noch mal viele Stunden vor dem Bildschirm verbringt, haben die beiden Dinge für Wittwer nicht viel miteinander zu tun. «Spielen ist eine ganz andere Welt für mich. Es ist ein Hobby.» Die beiden Welten mischen sich aber zumindest dann, wenn er bei Delec kleinere LAN-Parties unter den Mitabeitern mitorganisiert.

Man spielt was nahe liegt

Und wieso spielt Webdesigner Dierauer Computerspiele? «Zur Entspannung, und für das Reaktionsvermögen. Und natürlich ist es auch ein gutes Gefühl, wenn man ein Könner ist, und alle anderen ‘abebutzä’ kann.» Aber das ist nicht alles. Im Gegensatz zu vielen Bereichen des Internets, ist die Spielerszene nicht völlig anonym. «Das schöne bei Online-Spielen ist, dass man auch kommuniziert, und so manche Mitspieler kennenlernt.» Bei COPS gibt es erstaunlich viele Leute aus der Internet-Branche. Von den 18 Mitgliedern aus aller Welt hätten etwa zwei Drittel beruflich mit dem Web zu tun. Für «Internet-Arbeiter» liege es wohl nahe, meint Dierauer, sich halt auch zur Entspannung mal schnell in ein Spiel einzuloggen.
Fast ausschliessliche Online-Spieler sind im Moment allerdings noch eine Minderheit in der Szene, und vielleicht ein Spezialfall. Aber auch Roger Wittwer glaubt, dass es unter IT-Fachleuten ganz allgemein überdurchschnittlich viele Gamer geben könnte. «IT-Leute haben einen einfacheren Zugang zur Technik. Und gerade PC-Gamer können auch manchmal von günstigeren Einkaufsmöglichkeiten profitieren.» (hjm)


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