IBM Totalstorage

IBM hat die Midrange Speicherlinie Totalstorage mit dem Fast T700 ergänzt. Heimlich, still und leise kam dabei das Abkommen mit Compaq über die gemeinsame Vermarktung gewisser Speichersysteme und die gegenseitige Kompatibilität unter die Räder.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/20

     

Das neue IBM-Midrange-Speichersystem heisst Fast T700, basiert auf dem schnellen Zwei-Gigabit Fibrechannel-Standard und kann bis zu 120’000 Input-/Output-Operationen pro Sekunde bewältigen. Das sei, sagt IBM, mehr als das Doppelte des vergleichbaren Systems Clariion 4700 von Hauptkonkurrent EMC. Dazu kommen Features wie Remote Copy und Flash Copy. Das T700 sei weltweit die erste End-to-End 2Gbps Server/Festplatten/Band Infrastruktur-Lösung, lässt IBM verlauten.

Ciao Compaq!

Mit dem neuen System wird das Abkommen mit Compaq stillschweigend auf Eis gelegt. Dies bestätigte Markus Zischg von der Storage System Group von IBM Schweiz gegenüber IT Reseller. Als Gründe nannte IBM Sprecherin Sandra Dressel in den USA: «Die Kunden fingen an, unsere Unternehmen gegeneinander auszuspielen. Zudem verkaufen die IBM Verkaufspartner eben lieber IBM Produkte.»
Analysten weisen allerdings darauf hin, dass auch interne Probleme dahinter stecken: Fast T500, ein Vorgängersystem des T700, wenn auch mit einem langsameren Netzwerkanschluss, wurde nicht durch die Storage Division, sondern durch die Server-Abteilung verkauft. Dadurch entstand in der Linie der Storage-Abteilung ein Loch, das mit dem Compaq MA800 aufgefüllt wurde. Nachdem nun aber die Fast-Produkte von der Storage Division betreut werden, verfügt diese im Midrange-Bereich wieder über eine vollständige Produktlinie. Das Abkommen mit Compaq wurde damit obsolet.

Schnell wachsender Markt

IBM möchte im schnell wachsenden Markt des Network Attached Storage (NAS) eine führende Rolle übernehmen. Zu diesem Zweck wurden bisher mehr als 100 Millionen Dollar in die im Februar angekündigte Storage Networking Initiatve investiert. Als Ergebnis wurden zusammen mit dem T700 weitere Verbesserungen im Midrange Storage Bereich angekündigt. Die NAS Modelle 200 und 300 verfügen nun über grössere Speicherkapazitäten und verbesserte Ethernet-Verbindungen. Das NAS 300G Gateway wurde fehlertoleranter. Sämtliche Produkte sollen unter Windows 25 bis 35 Prozent schneller sein als die früheren Versionen.
Das NAS 200 Tower Modell mit 109,2 bis 440,4 GB Speicher zielt auf Arbeitsgruppen, kleinere Abteilungen und Zweigstellen-Umgebungen. Die Rack-Konfiguration mit bis zu 3,52 TB Speicher richtet sich dagegen an den Detailhandel sowie an Banken und Versicherungen, wo die regionalen Büros oder Abteilungen grössere Datenmengen für das File-Serving und für Client-Backups speichern müssen.
Das NAS 300 ist auf kritische Anwendungen in grösseren Abteilungen zugeschnitten. Die Speicherkapazität reicht von 109,2 GB bis 6,61 TB. Damit sollten sich, wie IBM sagt, nicht nur die gegenwärtigen sondern auch künftige Speicherbedürfnisse abdecken lassen. Mit Fibre-channel-Hubs und -Festplatten soll NAS 300 selbst in der vollen Ausbaustufe noch schnelle Zugriffe ermöglichen.
Das NAS 300G Gateway verbindet Clients und Server eines IP-Netzwerks mit dem SAN. Dank LAN- und SAN-Fibrechannel- und dem Vier-Port-Ethernet-Adapter sind neue, schnellere Konfigurationen möglich. Um die Datensicherheit zu erhöhen wurden in den 300er Systemen zudem neue Überwachungsmethoden integriert.
(fis)

Die Totalstorage-Linie im Überblick:

NAS 200
Tower Model: 109GB bis 440GB, Rack Model: 109GB bis 3,5TB. Ab 20’000 Franken.

NAS 300
Rack Modell: 109 GB bis 6,6 TB, Ab 50’000 Franken.

NAS Gateway 300G
NAS Funktionalität mit Unterstützung von NFS, CIFS, Netware, Apple http und http. Das System nutzt vorhandene Storage Pools in einem Storage Area Network. Ab 50’000 Franken.
Alle drei Geräte basieren auf Windows 2000 und können alle gängigen Windows 2000 Tools nutzen. Unterstützte Protokolle: NFS, CIFS, Netware, Apple, FTP und http. Interfaces: Ethernet 10BT/100BT und Gigabit.
iSCSI Appliance
iSCSI Funktionalität, Tower Modell: 109GB bis 440GB, Rack Model: von 109GB bis 3,5TB. Basiert auf Linux. Ab 25’000 Franken.
FAStT500
wird in ein Rack eingebaut: 18 GB bis 16 TB, Basiert auf Fibre Channel Architecktur, unterstützt NT/2000, Netware, Linux, AIX, Solaris und HP-UX.
FAStT700
wird in ein Rack eingebaut: 36 GB bis 16 TB, basiert auf Fibre Channel Architektur, unterstützt das 2Gb/sec Interface, ausserdem NT/2000, Netware und Linux. Die Unix-Unterstützung ist für das Jahr 2002 geplant. Das FAStT700 Disk Subsystem bietet die zusätzlichen, optionalen Funktionen Flash Copy und Remote Copy. Die Investitionen für eine Fast-Konfiguration beginnen bei 65’000 Franken.


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