Schweizer Router?


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/19

     

In der Romandie glaubt man anscheinend nicht so recht an das Dogma, dass man in der Schweiz nicht erfolgreich Hardware herstellen kann. Was Logitech vorgezeigt hat würde auch gerne Lightning nachahmen. Das Unternehmen ist nicht neu.
Es wurde 1965 gegründet und stellt bereits seit 1992 Gateways und Router her, wurde aber bisher in der Schweiz kaum wahrgenommen. Nun kommt aber frischer Wind. Drei Ex-Topmanager des im letzten Jahr verkauften britischen Unternehmens Telinco haben gerade 2,5 Mio. Franken in das Lausanner Unternehmen investiert.
Einer von ihnen, Peter Randall, lebt inzwischen in der Schweiz und ist neuer Verwaltungsratsvorsitzender und Geschäftsleiter. «Was uns zu dieser Investition bewogen hat, war die exzellente Technologie von Lightning», sagt Randall, setzt aber hinzu «Lightning war bis jetzt Technologie-getrieben, statt Markt-getrieben.» Dies ist eines der Dinge, die er ändern will.

Schweizer Distis und Reseller gesucht

Was Randall erreichen möchte, ist, dass Lightning-Produkte mit einem altbekannten Marketingargument identifiziert werden: «Schweizer Qualität». Zu diesem Zweck muss natürlich auch Lightning als Schweizer Hersteller bekannt werden. Nur etwa fünf Prozent des Absatzes erzielte Lightning in seinem letzten Geschäftsjahr in der Schweiz. Eine erstaunliche Tatsache für ein hiesiges Unternehmen, findet Randall.
Die Steigerung des Absatzes hierzulande spielt deshalb eine wichtige Rolle in seinen Plänen - und Lightning ist sich klar, dass zu diesem Zweck der Channel aufgebaut werden muss. Die Lausanner befinden sich daher im Moment aktiv auf der Suche nach Partnern, sowohl Reseller als auch Distributoren. Was Randall ihnen seiner Meinung nach anbieten kann sind vergleichsweise höhere Margen, bei technologisch hervorragenden Produkten mit wenig Konkurrenz. (Nicht ganz unbescheiden nennt Randall Cisco als einzige direkte Konkurrenz.) Ein erster Distributionsvertrag mit TLK Services wurde gerade eben abgeschlossen. (hjm)

Sicherheitswinzling

Die Lausanner Firma Lightning Instrumentation hat einen neuen Router im Westentaschenformat herausgebracht. Der «Multicom Speedsurf» vereinigt, wie alle Lightning-Geräte, Routing mit einer Firewall. Ausserdem können die Geräte optional auch mit 128-Bit IDEA-Verschlüsselung geliefert werden.
Der Speedsurf bietet 10/100 Mbit/s LAN und eignet sich für Anschlüsse bis 10 Mbit/s auf der WAN Seite. Es unterstützt PPPoE, DHCP und auch statische Adressen. Die Lightning-Geräte basieren auf einer eigenen Version von Linux. Die Firewall, genau wie die Hardware eine Eigenentwicklung, arbeitet mit Stateful Packet Filtering, und weist auch einfache Intrusion-Detection-Funktionen auf. Sie wird über ein Web-Interface eingerichtet und gemanagt.
Sie kann entweder sehr einfach und schnell mit wenigen Mausklicks eingerichtet werden, bietet aber für anspruchsvollere Benutzer auch mächtige Konfigurationsmöglichkeiten. Der empfohlene Verkaufspreis des Speedsurf beträgt 595 Franken. Mit diesem Preis dürfte er, obwohl er sich vom «Look & Feel» her für den Consumer-Markt eignen würde, am ehesten im SOHO-Markt Erfolg versprechen.
Lightning CTO Beat Brunner weist aber noch auf eine andere Funktion des Speedsurf hin: Der «OH»-Effekt, wenn der Verkäufer den gestylten Winzling aus der Tasche zieht, kann auch die Türe für andere Verkäufe öffnen - Lightning hat schliesslich eine ganze Palette von Routern für den KMU-Markt auf Lager.


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