HP setzt im PC-Geschäft auf Kontinuität ­und ­Services
Quelle: HP

HP setzt im PC-Geschäft auf Kontinuität ­und ­Services

Mit Mauro Salomon hat bei HP im Dezember 2019 ein erfahrener Manager aus den eigenen Reihen die Funktion des Sales Director Corporate, Enterprise and Public übernommen. Er soll für Kontinuität im PC-Geschäft sorgen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2020/03

     

Das Geschäft mit PCs und Notebooks konnte im letzten Jahr weltweit wieder leicht zulegen, nicht zuletzt, weil in vielen Unternehmen der Wechsel zu Windows 10 entweder noch vollzogen wird oder zumindest kurz bevorsteht. Auch bei HP Schweiz ist man mit der Entwicklung zufrieden, wie Mauro Salomon, der neue Sales Director Corporate, Enterprise and Public, erklärt: «Wir haben im Markt eine starke Position. Diese wollen wir nutzen und verstärkt auf Services setzen.»

Potenzial im Education-Markt

Salomon kennt sich aus im PC-Geschäft, und auch mit der Schweizer IT-Landschaft ist er bestens vertraut. Der Ostschweizer ist bereits seit 2001 für HP Schweiz tätig. Nun wurde er im letzten Dezember zum Sales Director befördert, womit sich auch sein Aufgabenbereich erweitert hat: «Bisher war ich als Sales Manager für unsere Corporate- und Enterprise-Kunden tätig, die ihren Sitz oder eine Niederlassung in der Schweiz haben. In meiner neuen Funktion als Sales Director bin ich nun auch für den Public-Sektor zuständig, also Kantonsverwaltungen, Schulen, Hochschulen, Spitäler und so fort. Ich decke somit das gesamte Grosskundensegment ab sowie die öffentliche Hand.»


Der Schweizer PC-Markt ist bekanntlich nicht allzu gross und bereits sehr gut durchdrungen, ja beinahe gesättigt. Dennoch gibt es Bereiche, in denen sich das Geschäft ausweiten lässt, so Salomon: «Der Education-Markt bietet ein wichtiges Potenzial, vor allem im Hinblick auf die Einführung des Lehrplans 21. Damit sollen die Ziele der Volksschule in den 21 Kantonen der Deutschschweiz harmonisiert werden, und die IT-Infrastruktur wird dabei eine grosse Rolle spielen. Und auch der Wechsel von älteren Microsoft-Betriebssystemen zu Windows 10 ist noch nicht überall abgeschlossen. Bei Grossunternehmen in der Regel schon, aber bei den KMU besteht durchaus noch Nachholbedarf.»

Security ist für Business-Kunden zentral

Darüber hinaus ist es laut Mauro Salomon aber auch unumgänglich, als PC-Hersteller innovativ zu bleiben, um Kunden für die eigenen Produkte zu begeistern: «Ein wichtiger Aspekt und ein grosser Trend, vor allem im Business-Bereich, ist das allgegenwärtige Thema Security. Bei HP haben wir uns schon vor Jahren auf die Fahnen geschrieben, Geräte auf den Markt zu bringen, die per se schon mit gewissen Sicherheits-Features ausgestattet sind. Darunter fällt etwa unser elektronischer Sichtfilter für die Displays, aber auch Surestart, eine Funktion, die vor dem Boot-Vorgang des Betriebssystems prüft, ob das BIOS kompromittiert wurde, und dieses mit einem identischen, im Gerät verbauten BIOS überschreibt, falls Gefahr besteht.»


Wie Salomon anfügt, werden solche Sicherheits-Features heute nicht nur in Notebooks oder Desktops verbaut, sondern auch in Druckern. Seit HP im September 2019 ausserdem das Security-Start-up Bromium aufgekauft hat, mit dem der PC-Hersteller bereits davor zusammenarbeitete, wird dessen Technologie stärker in die Produktepalette von HP integriert. Diese isoliert nach Bedarf spezifische Programme in einer virtuellen Umgebungund und verhindert so eine Infektion des Systems beziehungsweise des Gerätes durch Schädlinge. «Isolation statt Detektion ist das Motto. Wir isolieren die Anwendung und halten somit die von möglichen Angreifern ausgehende Gefahr vom Endgerät fern. Ein Beispiel: Klickt ein Mitarbeiter auf den Link in einer Mail, öffnet sich der Browser in einer geschützen Umgebung. Eine Infektion des Gesamtsystems ist damit ausgeschlossen. Das System ist so auch vor bisher unbekannten Angriffen geschützt. In diesem Bereich beraten wir zudem unsere Unternehmenskunden und bieten Sicherheitsaudits an, in denen wir mögliche Gefahren identifizieren und Sicherheitskonzepte vorschlagen», fasst Salomon zusammen.

Nachhaltigkeit und CPU-Knappheit

Die Kunden würden aktuell vor allem drei Themen beschäftigen, so Salomon weiter. Zum einen die zunehmende Mobilität, zweitens die bereits angesprochene Sensibilisierung für Sicherheitsfragen und drittens die Nachhaltigkeit: «Nachhaltigkeit ist heute in vielen Firmen in der Strategie verankert. Es ist für ein Unternehmen nicht zuletzt auch eine Frage des Image. Deshalb entwickeln wir Geräte, die alle drei Aspekte in sich vereinen. Sie sollen leicht sein und den heutigen Mobilitätsanforderungen genügen, indem sie etwa mit einer langen Akkulaufzeit ausgestattet sind. Sie sollen aber auch über die neuesten Sicherheitsfeatures verfügen und gleichzeitig zu einem möglichst grossen Teil aus recycelten und wiederverwertbaren Materialien bestehen. Damit wollen wir unsere Kunden unter anderem auch darin unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.»


Zu schaffen macht HP wie auch anderen PC-Herstellern indes die zurzeit herrschende weltweite Prozessorknappheit seitens Intel. Wie Mauro Salomon aber versichert, sei man auch dafür gerüstet: «Von den Lieferengpässen sind glücklicherweise nur einige Prozessor-Modelle von Intel betroffen. Ausserdem führen wir in unserem Portfolio schon seit mehreren Jahren Geräte mit Prozessoren beider Hersteller. Zwar sind nicht alle Produkte auch mit AMD-Prozessoren erhältlich, aber wir haben doch eine grosse Gerätefamilie, die mit solchen ausgestattet ist. Daher können wir unseren Kunden auch Alternativen bieten, wenn bestimmte Modelle nicht lieferbar sind.»

As-a-Service-Modelle als Erfolgschance für die Partner

Im Business-Bereich sieht Salomon ausserdem eine Verschiebung weg vom Kauf neuer Geräte und hin zur Ausleihe der Rechner-Flotte beziehungsweise zu Modellen wie Device- oder Workplace-as-a-Service. Hier kommen die Partner­unternehmen zum Zug: «Lokal erbringen wir solche Dienstleistungen für unsere Kunden in Zusammenarbeit mit unseren Partnern. Für diese sind solche Services ein wichtiger Baustein, denn das reine Hardware-Geschäft wird immer unrentabler. Wir können zwar gewisse Dienstleistungen ab Werk anbieten, wie beispielsweise die Einstellung des BIOS oder das Anbringen eines Klebers auf dem Gehäuse der Geräte. Wenn es aber darum geht, Services direkt beim Kunden zu erbringen, dann arbeiten wir mit unseren Partnern zusammen.»


Als Beispiel dafür nennt Salomon Predictive Maintenance. Das Monitoring der Geräte ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Schäden und Fehlfunktionen sowie Empfehlungen für die Anpassung der Geräteflotte, wenn beispielsweise die Leistung für die vorhandenen Aufgaben nicht mehr ausreicht oder umgekehrt zu hoch ist. Dieses proaktive Management der Geräte der Kunden obliegt nicht nur HP allein, sondern wird vor allem von den Partnern erbracht, mit denen der Hersteller verstärkt zusammenarbeiten will. «Alleine Geräte zu verkaufen, wird schon bald nicht mehr reichen, um erfolgreich zu sein. Mit den richtigen Services können sich unsere Partner von anderen Unternehmen abheben und die Kunden auch an sich binden», so Salomon. HP komme hierbei zugute, in der Lage zu sein, sowohl Rechner als auch Multifunktionsdrucker aus einer Hand anbieten zu können.

Kontinuität im PC-Geschäft, Umzug und Modernisierung der Arbeitskultur

Mauro Salomon steht mit seinen bald 20 Jahren im Dienste von HP für die Kontinuität im PC-Geschäft, wie er selber sagt. Dennoch stehen bei HP Schweiz nächstens grössere Veränderungen an. Das Unternehmen zieht spätestens Mitte 2020 von seinem jetzigen Standort in Dübendorf ein paar hundert Meter weiter in den neuen Glatt Tower. Mit den neuen Räumlichkeiten will HP auch eine Veränderung der Arbeitskultur herbeiführen und als moderner Arbeitgeber auftreten.


«Es geht unter anderem um Mobilität. Schon heute haben wir keine festen Arbeitsplätze mehr. Und wir involvieren unsere Belegschaft in den Gestaltungsprozess. Insgesamt geht es letztlich aber auch darum, für junge Mitarbeiter attraktiv zu bleiben. Wir werden zwar keine Rutschbahnen in den neuen Büros haben, aber beispielsweise speziell eingerichtete Bereiche, in denen man je nach Bedarf im Team oder ungestört arbeiten kann», so der neue Sales Director. Eine Auswirkung auf die Zahl der Mitarbeitenden oder auf die Organisationsstruktur von HP wird der Umzug jedoch nicht haben, wie Salomon abschliessend betont. (luc)


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