Palm-Klon mit Linux


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/17

     

Empower Technologies bietet für 99.99 Dollar einen Handheld basierend auf dem selbst entwickelten Linux DA O/S, dem nach eigenen Angaben ersten vollständig offenen Betriebssystem für PDAs (Personal Digital Assistants) an.
Der «Power Play III PDA» ist ein Klon des Palm IIIx. Er soll alle wesentlichen Funktionen eines «echten» Palm bieten, dazu gehören grundlegende Organizerfunktionen wie Adressbuch, Kalender und Taschenrechner sowie einige Spiele. Linux ersetzt das ursprüngliche Betriebssystem offenbar ohne die Kompatibilität mit bereits bestehenden Anwendungen einzuschränken. Empower sieht die Vorteile seines Produkts in der höheren Belastbarkeit und Schnelligkeit. Der PDA verfügt über 8 MByte Hauptspeicher und 2 MByte Flashmemory.
Die Hardware stammt aus Taiwan. Momentan wird der Linux-PDA über den Online-Store von www.linuxda.com vertrieben. Empower bietet Linux DA auch für die Palm III und V Serie an. Abseits der etablierten Plattformen versuchen immer mehr Linux-PDAs zu bestehen. Bislang sind vor allem drei kommerziell erhältliche Linux-Adaptionen für PDA nennenswert: die Qt-Palmtop-Umgebung von Trootech, das Microwindows-PDA-Betriebssystem von Century Software und der PDA Pocketlinux von Transvirtual Technologies. Sharp hat ebenfalls einen Linux-PDA angekündigt, der ab Oktober in den USA erhältlich sein soll.

Marktforscher sehen Chancen für Linux-PDAs


Das Marktforschungsinstitut IDC hat für 2001 ein Wachstum von 43 Prozent im PDA-Markt vorausgesagt. Im Jahr 2000 wurden 13,6 Millionen Geräte verkauft. Für 2005 werden 71 Millionen Käufer prognostiziert. Analysten von IDC rechnen fest mit dem dauerhaften Einzug des offenen Betriebsystems in den PDA-Markt. Der Marktanteil, so IDC, wird zwar eher gering ausfallen, sofern man ihn mit Branchengrössen wie Palm und Microsoft vergleicht, doch seien die Vorteile der unternehmenseigenen Entwicklung nicht zu unterschätzen. (ava)


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