Der Biker: Mariano Isek, Managing Director, Zibris
Quelle: Zibris

Der Biker: Mariano Isek, Managing Director, Zibris

Mariano Isek, Managing Director und Mitgründer von IT-Distributor Zibris, ist ein geselliger Mensch, geniesst aber auch die Ruhe alleine auf seinem Motorrad.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2019/04

     

Hilfskoch, Versicherungsmakler, Switcher-Verkäufer und Pneuhaus-Besitzer: Die Karriere von Mariano Isek, Managing Director und Partner bei Zibris, hat manch ungewöhnliche Wendung genommen. Dass er dabei schliesslich als Mitgründer des Storage-Distributors Zibris enden würde, ahnte er in jungen Jahre selbst nicht. Ihren Anfang nahm die Karriere des heute 54-Jährigen, als die Entscheidung für eine Lehre anstand. "Wie viele wusste ich nicht, was ich machen wollte", erinnert sich Isek heute zurück. Mit Hilfe einer Berufsberatung kristallisierte sich eine Lehre als Elektrozeichner als geeignetster Weg heraus. Lange auf diesem Beruf gearbeitet hat Isek aber nicht. Kurz nach dem Lehrabschluss machte er sich bereits in jungen Jahren mit seinem ehemaligen Oberstift selbständig. Die Idee: Speisekarten für Restaurants erstellen. Dabei waren die Speisekarten für die Gastrobetriebe kostenlos, wurden vorne und hinten dafür mit Werbung – etwa vom liefernden Metzger oder Bäcker – bestückt. "Pro Inserat verlangten wir 300 Franken. Und welcher Metzger kann dazu schon Nein sagen, wenn der Gastronom jeden Tag bei ihm Fleisch kauft?" Das Geschäft lief gut, weniger gut lief hingegen die Zusammenarbeit mit seinem Partner. Als die Streitigkeiten zunahmen und Isek auch noch von seiner Freundin verlassen wurde, reichte es ihm: "Ich habe meine sieben Sachen gepackt und bin nach Amerika gegangen."

Flucht nach Los Angeles

Kaum am Flughafen in Los Angeles gelandet, lernte er Jim kennen, bei welchem gerade ein WG-Zimmer frei war. Über Jim kam Isek auch zu seinem Job als Hilfskoch. "Um 5 Uhr früh sind wir jeweils ins Restaurant gegangen, haben zuerst zig Kisten mit Esswaren reingetragen und danach Karotten und Kartoffeln geschält." Als Jim das Restaurant wechselte, folgte Isek ihm und stieg zum Salat- und Sandwich-Koch auf – "hier verdiente ich mit 3.50 Dollar pro Stunde etwas mehr. Gereicht hat es trotzdem gerade für die Miete. Ernährt habe ich mich wochenlang von Toastbrot – 150 Stück für 39 Cents – mit Butter." Als er besser Englisch konnte, stieg er zum Kellnergehilfen auf und durfte schliesslich zuerst am Mittag und dann auch abends servieren – "mit dem Trinkgeld konnte ich schon besser leben". Als nach einem Jahr sein ehemaliger Geschäftspartner auf Besuch kam und ihn wieder in die Schweiz holen wollte, folgte Isek diesem Ruf. Die beiden Partner wollten ans alte Geschäft anknüpfen. "Doch das ging nur ein halbes Jahr gut, danach musste ich die Reissleine ziehen."


Nach einer kürzeren Etappe als Verkäufer von Führerscheinentzugsversicherungen landete Isek bei der aufstrebenden Schweizer Marke Switcher, wo er während viereinhalb Jahren begeistert den Deutschschweizer Markt aufbaute – "und das, obwohl Textilien eigentlich nicht mein Ding sind". Während dieser Zeit lernte er auch einen Pneuhändler kennen, der ihn auf den Geschmack brachte. Und nur kurze Zeit später war Isek selbst Besitzer eines Pneuhauses in Luzern. "Wir haben nicht nur Pneus verkauft, sondern auch optisches und technisches Tuning gemacht. Das war schon eher meine Welt, faszinieren mich Autos und Motorräder doch schon seit meiner Kindheit."

Vom Pneuhaus zum IT-Distributor

Dem Pneuhaus ist es auch zu verdanken, dass Mariano Isek vor über zwanzig Jahren seinen heutigen Geschäftspartner und Zibris-Mitgründer Claudio Brogna kennenlernte. "Er brauchte neue Pneu und kam bei mir vorbei. Es war sozusagen Liebe auf den ersten Blick." Als Brogna, der dazumal bei C2000 arbeitete, die Idee zum Broker-­Geschäft mit IT-Komponenten hatte, zögerte Isek nicht lange. "Am Anfang klang es nach einem einmaligen Business. Es war cool, nebenbei etwas dazuzuverdienen." Aus diesem Nebenbei wurde dann aber rasch ein weiterer Vollzeitjob. "Tagsüber habe ich im Pneuhaus gearbeitet und abends dann mit Claudio die Paletten von IT-Ware sortiert und für die Kunden vorbereitet." Nicht selten seien sie erst früh morgens nach Hause, um dann direkt wieder an die "richtige" Arbeit zu gehen.


Als Isek 1999 und 2000 – ebenso wie Brogna – Vater wurde, konnte es so nicht mehr weitergehen. "Es gab zuhause viele Diskussionen – zurecht. Denn ich habe meine Familie höchstens am Wochenende gesehen." Brogna und Isek entschieden sich, ihren Job zu kündigen respektive das Pneuhaus zu verkaufen, und ganz auf ihr IT-Geschäft zu setzen. So kam es 1999 zur Gründung von Zibris, zuerst als IT-Broker, der nur wenig später zum IT-Distributor wurde.

Das Gefühl von Freiheit

Seit zwanzig Jahren führen die beiden nun erfolgreich Zibris, das vor einem Jahren umgezogen ist. Am neuen Standort soll eine Community entstehen, so der Traum von Isek. "Geschäftsleute verbringen Zeit mit uns, diskutieren Ideen, und wir versorgen sie mit feinem Essen und Wein", so die Vision. "Ich bin ein geselliger Mensch, wenn ich wählen könnte, wäre ich wahrscheinlich Wirt, oder Architekt, aber das ist wieder eine andere Geschichte." Ebenso wichtig ist Isek aber auch eine gewisse Entschleunigung in seinem Leben – "Slow down", wie er selbst sagt. Das spiegelt sich auch in seiner Leidenschaft für La-Cimbali-Kaffeemaschinen wider. "Ich bin ein Perfektionist und möchte nur das Beste. Kaffeetrinken ist ein Genuss, für den man sich Zeit nehmen soll." Dasselbe gilt fürs Essen – gerne auch im Kreis seiner Freunde. "Dabei muss es nichts pompöses sein. Am liebsten esse ich Spaghetti Bolognese. Meine Frau macht die weltbeste Bolognese-Sauce."
Die wohl grösste Leidenschaft im Leben von Isek sind aber Motorräder. "Ich mag die Geschwindigkeit, musste aber, als die Familie kam, das Fahren mit Strassenmotorrädern aufgeben. Denn ich bin meistens schneller gefahren, als gut war für mich." Heute fährt Isek daher eine Harley Davidson – "es entspannt mich. Motoradfahren ist für mich Freiheit. Es ist sehr spontan und vereint unterschiedlichste Leute. Das damit verbundene Easy Life gefällt mir". Ein weiterer Pluspunkt: "Man ist zwar mit jemandem unterwegs, aber trotzdem alleine auf dem Töff. Man kann die Strasse und die Umgebung geniessen."


Gemeinsam mit einem Freund und seit drei Jahren auch mit seiner Frau legt der 54-Jährige jedes Jahr rund 10’000 Kilometer auf dem Motorrad zurück. "Die Route 66, das ist ein Traum, den ich mir noch erfüllen möchte. Und wenn ich wirklich ganz viel Zeit hätte, die Panamericana." Ansonsten hält Isek aber nicht viel von Plänen. "Ich finde, man sollte das Leben leben, solange man lebt, und nichts auf später verschieben. Denn vielleicht kann man es dann nicht mehr machen."

Mariano Isek

Aufgewachsen ist Mariano Isek mit seiner jüngeren Schwester in Emmen­brücke. Nach der Lehre zum Elektrozeichner mit Fachrichtung Kraftwerke und Unterstationen und der Berufsmittelschule folgten diverse Karriere­stationen, bis Isek 1999 zusammen mit Claudio Brogna Zibris gründete. Isek ist seit 20 Jahren verheiratet und Vater eines 20-jährigen Sohns und einer bald 19-jährigen Tochter und lebt mit seiner Familie im Raum Luzern. (abr)

Kommentare
Hallo zusammen Lustiger Artikel, aber Bolognese gibt es nicht. Man merkt, seine Frau ist keine Italienerin, und er auch nicht (höchstens wannabe), wie sein Mitarbeiter. Cooler Typ aber einiges scheint mir zu überrissen, ihr seid wie Blick hier. Gruss, Pascal
Samstag, 26. März 2022, Pascal Melliger



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