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Der Paukenschlag zur diesjährigen Orbit/Comdex dröhnte schon drei Wochen vor der Eröffnung durch die noch leeren Hallen. Das Geräusch wird nachhallen – bis in die letzte Standparty: «Big Q» verschwindet, das viele schöne Marketing-Geld für den Messeauftritt der Roten ist für die Katze. Ich muss gestehen, ich habe Compaq gemocht. Die Firma und ihre smarten Manager haben für Betrieb gesorgt. Im Halbjahres-Rhythmus haben die Dübendorfer neue Channel-Konzepte ausgetüftelt und wieder verworfen, immer gescheit erklärt und verteidigt. Ausserdem gab es von der personellen Front auch immer wieder zu berichten. Unterhaltsam für mich und unsere Leser – vielleicht etwas weniger unterhaltsam für diejenigen unter Ihnen, die mit Dübendorf geschäften. Ehrlich: Compaq war mir eine Hilfe. Wer bietet denn schon Hand zu so schönen Schlagzeilen, wie «Compaq schafft die Marge ab!»? Ganz anders ist da HP. Nicht, dass in Urdorf nicht auch sehr viele, sehr intelligente Leute anzutreffen wären. Aber man ist weniger vorlaut, bedächtiger und auch das Manager-Karussel dreht langsamer. Für Journalisten ist (war) Compaq eindeutig spektakulärer als HP. Auch die Marge von HP-Produkten sinkt im Gleichtakt mit der Branche. Aber gleich abschaffen und wieder einführen? – Nee. Doch es gibt ein Leben nach Compaq. Die Schweizer Compaq-Partner reagieren zu Recht ziemlich gelassen. So wichtig ist es schliesslich auch nicht mehr, was auf den Kisten drauf steht. Ausserdem wird «New HP» – sind die Fusionswirren erst mal vorbei – zum technologisch starken IT-Riesen wachsen. Gelingt es HP, Teile der perfekten Marketing-Maschine Compaq zu integrieren, könnte «Big Blue» tatsächlich noch einmal ernsthafte Konkurrenz erwachsen. Oder kommt doch alles anders? Vielleicht stimmen nämlich die Aktionäre der beiden Firmen mit den Füssen ab. Sinkt der Aktienkurs beider Firmen im Rhythmus der ersten zwei Tage nach der Bekanntgabe des Deals weiter, so dürften Carlys Fusionspläne bald hinfällig werden. Das gäbe dann wieder Stoff zum Schreiben.