Hypenose
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/14
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/14
Wissen Sie was eine «Hypenose» ist? Ich habe das Wort grad erfunden und definiere es subito als den schlafähnlichen Bewusstseinszustand, in den Menschen geraten, wenn sie einem Hype aufsitzen. Doch wie kommt es dazu, wer ist der «Hype-Notiseur»?
Diese Frage beschäftigte unlängst nicht nur unsere Online-Leser im Zusammenhang mit einem Artikel zu ASP. Man fragt sich auch, wieso WAP mal als die Zukunftstechnologie schlechthing galt, und kurz darauf dieselben Leute gar nie daran geglaubt haben wollten. Dasselbe gilt für den Dot-com-Hype.
Wer ist Schuld daran, dass Technologien und die damit verbundenen Märkte zuerst in den Himmel gehoben und alsbald ins Grab geredet werden? Sind es wirklich nur die Medien, wie oftmals behauptet wird? Ist doch seltsam, dass in Umfragen Leser nach Marktstudien verlangen, diese aber belächeln, wenn wir sie liefern.
Ganz klar, dass ich da anderer Meinung bin. Wir Medienschaffenden sind nämlich auf Informationen von Ihnen, liebe Leser angewiesen, genauso wie wir auf Informationen von Marktforschern, Analysten, Herstellern und Anbietern angewiesen sind.
Wer um Hypers Willen schreibt denn die Pressemeldungen oder lässt sie in Auftrag geben? Wer veröffentlicht denn Marktstudien und Prognosen, um seine Geschäfte anzukurbeln? Es sind dies Hersteller und Anbieter, die nicht selten sogar Marktforscher damit beauftragen —um nicht zu sagen kaufen —, ihre Errungenschaften mittels Studien zu beweisen.
Wissen Sie eigentlich, wieviele Marktführer es auf jedem Gebiet gibt, wieviele führende Technolgien und Entwicklungen in jeder IT-Sparte und -Ritze? Wir wissen es auch nicht. Würden wir alle hochtrabenden Meldungen ernst nehmen und veröffentlichen, so wären wir nicht nur längst in besagten Dämmerzustand gefallen, es wäre uns auch eine Hypernase gewachsen, die bis zum Bildschirm reicht.
Auch für uns Journalisten ist es oft nicht einfach, einen Hype als solchen zu erkennen. Im Nachinein ist man immer klüger.
Eines aber ist sicher: Business ist der Antrieb, der Hypes entstehen lässt. Es sollen sich also gefälligst andere an der Hypernase nehmen, nicht nur wir Journalisten.
Markus Häfliger, stv. Chefredaktor IT Reseller
Diese Frage beschäftigte unlängst nicht nur unsere Online-Leser im Zusammenhang mit einem Artikel zu ASP. Man fragt sich auch, wieso WAP mal als die Zukunftstechnologie schlechthing galt, und kurz darauf dieselben Leute gar nie daran geglaubt haben wollten. Dasselbe gilt für den Dot-com-Hype.
Wer ist Schuld daran, dass Technologien und die damit verbundenen Märkte zuerst in den Himmel gehoben und alsbald ins Grab geredet werden? Sind es wirklich nur die Medien, wie oftmals behauptet wird? Ist doch seltsam, dass in Umfragen Leser nach Marktstudien verlangen, diese aber belächeln, wenn wir sie liefern.
Ganz klar, dass ich da anderer Meinung bin. Wir Medienschaffenden sind nämlich auf Informationen von Ihnen, liebe Leser angewiesen, genauso wie wir auf Informationen von Marktforschern, Analysten, Herstellern und Anbietern angewiesen sind.
Wer um Hypers Willen schreibt denn die Pressemeldungen oder lässt sie in Auftrag geben? Wer veröffentlicht denn Marktstudien und Prognosen, um seine Geschäfte anzukurbeln? Es sind dies Hersteller und Anbieter, die nicht selten sogar Marktforscher damit beauftragen —um nicht zu sagen kaufen —, ihre Errungenschaften mittels Studien zu beweisen.
Wissen Sie eigentlich, wieviele Marktführer es auf jedem Gebiet gibt, wieviele führende Technolgien und Entwicklungen in jeder IT-Sparte und -Ritze? Wir wissen es auch nicht. Würden wir alle hochtrabenden Meldungen ernst nehmen und veröffentlichen, so wären wir nicht nur längst in besagten Dämmerzustand gefallen, es wäre uns auch eine Hypernase gewachsen, die bis zum Bildschirm reicht.
Auch für uns Journalisten ist es oft nicht einfach, einen Hype als solchen zu erkennen. Im Nachinein ist man immer klüger.
Eines aber ist sicher: Business ist der Antrieb, der Hypes entstehen lässt. Es sollen sich also gefälligst andere an der Hypernase nehmen, nicht nur wir Journalisten.
Markus Häfliger, stv. Chefredaktor IT Reseller
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