Accenture will an die Börse

In Zeiten, da die meisten IPO-Pläne auf unbestimmt verschoben werden, will die ehemalige Andersen Consulting mit dem Gang an die Börse eine Milliarde Dollar rausholen. Das Geld hat der Beratungsriese allerdings dringend nötig.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/08

     

Accenture, die ehemalige Andersen Consulting, hat bei der amerikanischen Börsenaufsicht (Securities and Exchange Commission) den Antrag für ein IPO im Wert von einer Milliarde Dollar eingereicht.
Die weltweite Nummer 1 der Beratungsunternehmen hat sich für seinen IPO zwei renommierte Partner ausgesucht: Unter der Federführung von Goldman Sachs und Morgan Stanley will Accenture am New York Stock Exchange kotiert werden. Die Anzahl Titel und der Ausgabepreis sind noch nicht bekannt.
Wenn sich auch das Unternehmen noch nicht über das Datum des IPO geäussert hat, so ist doch klar, dass der Börsengang zu einem schwierigen Zeitpunkt kommt. Immerhin haben allein seit Anfang Jahr in den USA über 90 Firmen aus den unterschiedlichsten Wirtschaftszweigen ihre Börsenpläne verschoben oder in den Wind geschlagen.
Und PricewaterhouseCoopers gab kürzlich bekannt, 750 bis 1000 Jobs (6 bis 8 Prozent) in seinen US-Niederlassungen zu streichen. Andererseits hat Accentures grösster Konkurrent, KPMG Consulting, mit seinem Börsengang im Februar satte zwei Milliarden Dollar kassiert und nach Bekanntwerden der IPO-Pläne von Accenture stieg die Aktie von KPMG Consulting um 1,04 auf 14,45 Dollar.

Geld nötig

Accenture gibt denn auch im IPO-Prospekt zu bemerken, dass trotz Verlangsamung der Nachfrage in einigen Märkten noch «keine handfeste Anzeichen einer Reduktion im Beratungsbusiness» sichtbar seien.
Jendenfalls konnte Accenture per Ende Februar einen 12-Monats-Umsatz von 10,8 Mrd. Dollar vermelden, über die letzten 10 Jahre wuchs der Umsatz durchschnittlich um 17,9%. Accenture rechnet — bedingt durch Aufwendungen von 600 Mio. Dollar für Firmenumstrukturierung und Börsengang — für das per Ende August 2001 zu Ende gehende Quartal mit einem «beträchtlichen» Verlust. Das erhoffte Geld aus dem Börsengang fände sicher eine Verwendung... (mh)


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