Grümscheler
von Christoph Hugenschmidt, Chefradaktor IT Reseller
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/08
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/08
Ein Gespenst geht um im Schweizer Channel: Der «Grümscheler». Keiner will ihn mehr haben. Actebis will die Anzahl der Kunden, die durch die Fusion der ehemaligen CHS mit Actebis Schweiz stark gewachsen war, wieder reduzieren.
Logische Konsequenz ist die Einführung von Mindestumsätzen. Also ABC fokussiert schon lange auf die Kunden, die man haben will und Ingram will zumindest keine neuen Kleinkunden mehr annehmen. Tech Data seinerseits verbannt Kleinkunden auf den elektronischen Bestellweg: Anrufen verboten!
Wer die Debatten auf IT Reseller Online verfolgt, hört geradezu das Zähneknirschen der ungeliebten «Kleinen». Neben Zähneknirschen und Wutausbrüchen («Saftladen!») haben die «Grümscheler» auch Argumente: Wie sollen sie rationelles Bestellverhalten pflegen, wenn die Ware mal beim einen, mal beim anderen Disti vorrätig ist?
Wie sollen sie aufs Telefonieren verzichten, wenn die Online-Auskünfte unvollständig sind? Ausserdem
bedienen die «Grümscheler» das hoffnungsfrohe Marktsegment der Kleinfirmen, die sich erst jetzt
eine ernsthafte IT-Infrastruktur anschaffen.
Doch auch die Distis haben gute Argumente: Ihre Marge reicht beim besten Willen nicht mehr aus, um jedem den gleichen Service gratis und franko zu bieten. Und ich kann mir gut vorstellen, dass die Feilscherei um ein paar Fränkli für ein lausiges CD-RW-Laufwerk auf die Nerven geht. Soll der Kunde doch zum Mediamarkt, wenn er im Grunde genommen auch nicht mehr als ein Privatkunde bestellt! Ausserdem sitzen den Disti-Managern die Shareholder im Nacken und verlangen (mehr) Profit.
Der Ausweg aus dem Dilemma? «Grümscheler aller Kantone, vereinigt Euch!». Es gibt eine ganze Reihe von Subdistributoren, die gerne auch «kleine» Reseller bedienen.
Und Software-Spezialisten können sich beispielsweise für die HW-Dienstleistungen beim Kunden mit Partnern zusammenschliessen und so der Margenfalle (und dem Ärger) entgehen. Es muss ja nicht jeder alles machen.
P.S. Versprochen: Marx-Zitate gibts erst wieder zum 1. Mai 2002.
Logische Konsequenz ist die Einführung von Mindestumsätzen. Also ABC fokussiert schon lange auf die Kunden, die man haben will und Ingram will zumindest keine neuen Kleinkunden mehr annehmen. Tech Data seinerseits verbannt Kleinkunden auf den elektronischen Bestellweg: Anrufen verboten!
Wer die Debatten auf IT Reseller Online verfolgt, hört geradezu das Zähneknirschen der ungeliebten «Kleinen». Neben Zähneknirschen und Wutausbrüchen («Saftladen!») haben die «Grümscheler» auch Argumente: Wie sollen sie rationelles Bestellverhalten pflegen, wenn die Ware mal beim einen, mal beim anderen Disti vorrätig ist?
Wie sollen sie aufs Telefonieren verzichten, wenn die Online-Auskünfte unvollständig sind? Ausserdem
bedienen die «Grümscheler» das hoffnungsfrohe Marktsegment der Kleinfirmen, die sich erst jetzt
eine ernsthafte IT-Infrastruktur anschaffen.
Doch auch die Distis haben gute Argumente: Ihre Marge reicht beim besten Willen nicht mehr aus, um jedem den gleichen Service gratis und franko zu bieten. Und ich kann mir gut vorstellen, dass die Feilscherei um ein paar Fränkli für ein lausiges CD-RW-Laufwerk auf die Nerven geht. Soll der Kunde doch zum Mediamarkt, wenn er im Grunde genommen auch nicht mehr als ein Privatkunde bestellt! Ausserdem sitzen den Disti-Managern die Shareholder im Nacken und verlangen (mehr) Profit.
Der Ausweg aus dem Dilemma? «Grümscheler aller Kantone, vereinigt Euch!». Es gibt eine ganze Reihe von Subdistributoren, die gerne auch «kleine» Reseller bedienen.
Und Software-Spezialisten können sich beispielsweise für die HW-Dienstleistungen beim Kunden mit Partnern zusammenschliessen und so der Margenfalle (und dem Ärger) entgehen. Es muss ja nicht jeder alles machen.
P.S. Versprochen: Marx-Zitate gibts erst wieder zum 1. Mai 2002.
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