Gaming-Geschäft in der Schweiz schrumpft

Der Schweizer Markt für Computer- und Videospiele ist 2009 um 5,8 Prozent zurückgegangen.
1. März 2010

     

Auch das Geschäft mit Computer und Videospielen und -konsolen hat im vergangenen Jahr unter der schwächelnden Wirtschaft gelitten. Wie der Branchenverband SIEA (Swiss Interactive Entertainment Association) heute mitteilt, musste für 2009 ein Minus von 5,8 Prozent verzeichnet werden. Insgesamt wurden noch 382,4 Millionen Franken umgesetzt.


Ohne das vierte Quartal, das in der Regel für die Hälfte der Jahresumsätze verantwortlich zeichnet, wäre das Ergebnis noch deutlich schlechter ausgefallen. In diesem Quartal stiegen die Umsätze um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch im ersten Quartal 2009 konnte noch ein Plus von 3 Prozent verzeichnet werden. So konnten die Umsatzeinbrüche von 21,2 Prozent im zweiten und 15,8 Prozent im dritten Quartal etwas aufgefangen werden. Im internationalen Vergleich liegt die Schweiz etwas über dem Durchschnitt. In Deutschland gab der Markt um 3, in den USA um 8 und in UK um 18 Prozent nach.


Der Hardwaremarkt warf im letzten Jahr einen Umsatz von 144,5 Millionen Franken ab. Das entspricht einem Rückgang von 10 Prozent. Zwar wurden 12 Prozent mehr stationäre Konsolen (277‘135 Stück) abgesetzt, der Preisdruck führte jedoch zu einem Umsatzrückgang von 9 Prozent. Bei mobilen Gamekonsolen betrug der Umsatzrückgang derweil 13 Prozent. Im vierten Quartal wurden gegenüber dem Vorjahr 13 Prozent mehr Konsolen verkauft, allein die Playstation 3 wurde 18 Prozent mehr abgesetzt und sorgte damit laut SIEA für "deutliche Akzente".


Das reine Game-Business erwirtschaftete einen Umsatz von 237,9 Millionen Franken und zeigte sich im Vergleich mit dem Konsolengeschäft und einem Jahresrückgang von 3 Prozent etwas resistenter. Im Plus lagen Games für stationäre Konsolen (plus 3%), während mit PC-Spielen 6 Prozent und mit Games für Mobilkonsolen 16 Prozent weniger Umsatz gemacht wurde. Die Gamecharts würden zeigen, dass der Trend zum familienfreundlichen Casual- und Social-Gaming anhält.


Zu guter Letzt gibt die SIEA noch einen Ausblick auf das laufende Jahr. Erwartet wird eine Stabilisierung der Umsätze auf dem Niveau von 2009. Peter Züger (Bild), Präsident der SIEA, sieht neben der sich erholenden Konsumentenstimmung die Innovationen als wichtigste Stütze: "Wir erwarten weitere Neuheiten im Bereich der einfacheren Steuerung ohne Controller. Beim 'Projekt Natal' von Microsoft handelt es sich beispielsweise um eine neu entwickelte Hardware zur Bedienung der Konsole. Dabei werden Stimme, Gesichtsausdruck und die Bewegungen des Spielers in 3D erfasst und steuern die Software. Sony wird im Verlauf des Jahres ebenfalls einen Motion Controller bringen und hat ausserdem 3D-Gaming mit der PS3 angekündigt. Auch neue Spielkonzepte und Games erschliessen breitere Zielgruppen."

(mw)


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