SSGI sucht Software – Nest/Abacus will nicht

Der Verein Schweizerische Städte- und Gemeindeinformatik ist auf der Suche nach einer Software für die Einwohnerkontrolle und das Rechnungswesen in 290 Gemeinden.
18. Januar 2010

     

Der Verein Schweizerische Städte- und Gemeindeinformatik (SSGI) hat im November 2009 einen erklecklichen Auftrag öffentlich ausgeschrieben. Gesucht wird eine Software-Lösung für die Einwohnerkontrolle und das Rechnungswesen in 290 Schweizer Gemeinden in den Kantonen Aargau, Appenzell-Ausserrhoden, Bern, Luzern, Obwalden/Nidwalden und Schaffhausen.


Nun sorgt die Ausschreibung aber nicht überall für Begeisterung, wie "Inside-it.ch" schreibt. Mit Nest/Abacus (einer Partnerschaft der Firma Abacus sowie des Anbieters "Neue Software Technologie Gemeinden GmbH") habe der wichtigste Anbieter von Gemeinde-Software darauf verzichtet, ein Angebot einzureichen. Begründet wird der Verzicht damit, dass das SSGI Miteigentum an der Software verlange, und dass, wer diese Anforderung nicht erfüllt, schlechter bewertet werde. Für kommerzielle Software-Anbieter, welche keine Open-Source-Lösunge herstellen, wird es unter diesen Voraussetzungen natürlich schwierig. Gemäss Nest/Abacus würde diese Bedingung das grundsätzliche Geschäftsmodell in Frage stelle, wie "Inside-it.ch" weiter schreibt.


Der Verein SSGI widerspricht der Meldung derweil auf seiner Website. Lukas Fässler, der Präsident des SSIG, nimmt zu den Vorwürfen folgendermassen Stellung: "Der Verein SSGI hat Kenntnis erhalten vom Nichtinteresse des Anbieters Nest/Abacus an der öffentlichen Ausschreibung des SSGI. Dies stellt ein strategischer Entscheid der Verantwortungsträger dieser Firma dar, den wir nicht kommentieren. Die Aussage, dass in der Ausschreibung des SSGI die Eigentumsrechte an der zu evaluierenden Software ‚ausschliesslich‘ an SSGI zu übergeben sind, ist falsch.“ Und weiter macht Fässler klar: „Solange das Evaluationsverfahren dauert, wird der Verein SSGI keine weiteren Stellungnahmen zu dieser Frage abgeben.“

(mw)


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