CHS-Leichen ausgegraben


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/02

     

In Deutschland scheint es vor und nach dem Konkurs der CHS-Operationen hoch hergegangen zu sein. Dies lassen auf jeden Fall die Aktivitäten der deutschen Kriminalpolizei vermuten. In einer breit angelegten Aktion führten 50 Polizisten und vier Staatsanwälte Razzien in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in München und in 18 Privatwohnungen durch.
Die deutschen Kriminaler sind auf der Suche nach Beweisen für einen gross angelegten Kreditbetrug, so der zuständige Oberstaatsanwalt Klaus Scheltzig. Neben Akten wurden auch Wertgegenstände konfisziert, um «kriminelle Gewinne» für eine spätere Einziehung durch die Gerichte sicherzustellen.
Nach der Zahlungsunfähigkeit Ende 99 soll CHS gefälschte Jahresabschlüsse vorgelegt und sich damit Kredite in zweistelliger Millionenhöhe eingeheimst haben. Weiterhin besteht der Verdacht auf Geldwäsche und auf Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Vorgeschichte

Der wild zusammengekaufte CHS-Konzern brach im Sommer/Herbst 99 zusammen, nachdem bekannt wurde, dass vor allem deutsche Niederlassungen der Zentrale falsche Zahlen geliefert hatten. Man hatte Umsatz-Boni an Reseller nicht sauber abgerechnet. So lautete zumindest die Darstellung von CHS.
Der Distributor ging in Deutschland und England Konkurs, CHS-Schweiz rettete sich in die Arme von Actebis. Seitdem wird es um die ehemaligen CHS-Manager in Deutschland nicht mehr ruhig. Auch gegen den damaligen Leiter der ehemaligen CHS-Tochter Karma Deutschland, Gottfried Hackbarth, laufen Ermittlungen. Diesmal wegen Mehrwertsteuer-Betrugs. (hc)


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