IFA verdrängt die Krise

20. April 2009

     

Noch hat Miss IFA (Bild) gut lachen. An der viertägigen Presseveranstaltung in Malta hat die Messe Berlin, Veranstalter der Internationalen Funkausstellung (IFA), auch in diesem Jahr keine Kosten und Mühen gespart und 270 Journalisten aus aller Welt zum Stelldichein geladen. Selbst aus weiten Fernen wie Taiwan, China, Südkorea und den USA ist die Presse angereist. Erstmals kamen auch Vertreter vom afrikanischen Kontinent, beispielsweise aus Südafrika und Nigeria.

Die derzeitige globale Wirtschaftskrise scheint die Verantwortlichen der Messe nicht zu beunruhigen. Jedenfalls wurden sie nicht müde mehrfach zu betonen, dass es sich dabei in erster Linie um eine Finanzkrise handle, die die IFA praktisch nur am Rande treffe. So erwarten die Marktforscher von GfK zwar für 2009 ein langsameres Wachstum der CE-Konsumtion, aber trotz allem ein weltweites Wachstum der Ausgaben um 4 Prozent oder 30 Mrd. Dollar gegenüber 2008, nicht zuletzt dank stark wachsender Märkte wie beispielsweise in den so genannten BRIC-Ländern (Brasilien, Russland, Indien und China).


Auch die IFA selbst soll laut Aussagen von Christian Göke, COO der Messe Berlin, weiter wachsen. Sowohl die Anzahl der Aussteller soll 2009 jene von 2008 (1245) überschreiten, als auch die Fläche vermieteter Quadratmeter (2008: 122'000) soll in diesem Jahr im günstigsten Fall übertroffen werden. So hätte man per 31. März dieses Jahres 99 Prozent der Anzahl Buchungen im Vergleich zum selben Zeitpunkt 2008 verzeichnen können und werde - O-Ton-Göke - den Rekord von 2008 brechen. "Die Situation ist schwieriger für kleine und mittlere Unternehmen", gibt Göke zumindest zu. Alle grossen Aussteller, bis auf eine Ausnahme, die Göke nicht nennen wollte, seien allerdings wieder mit an Bord. Die Messe Berlin hat in den letzten Jahren zudem stark in die osteuropäischen Länder investiert, was sich jetzt auszahle.

Die Veranstalter der IFA blicken optimistisch in die nahe Zukunft. Die Hoffnung setzen sie dabei auf so genanntes Cocooning, sprich, dass die Leute zu Hause bleiben und sich dafür jede Menge Consumer-Produkte anschaffen, auf reichliche Replacements für dringend benötigte Geräte und darauf, dass die Motivation der Kunden auf weiterhin hohem Niveau bleibe.

Mehr zur IFA lesen Sie im CE-Fokus der kommenden Heftausgabe, die am 27. April erscheint. (sk)


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