Exklusiv-Interview: Maxdata-Insolvenzverwalter zuversichtlich

15. Juli 2008

     

Das Insolvenzverfahren von Computerhersteller Maxdata hat Endkunden und Händler gleichermassen verunsichert. Maxdata hatte nach dem Bekanntwerden des Insolvenzverfahrens auch in der Schweiz die Lieferungen vorübergehend einstellen müssen, obwohl die hiesige Niederlassung von der Zahlungsunfähigkeit des Mutterhauses nicht betroffen ist. Umso erfreulicher war dann die Meldung von Anfang Juli, dass die Schweizer Maxdata-Niederlassung wieder im vollen Umfang liefern kann (IT Reseller berichtete).

In der Zwischenzeit gingen die Aktivitäten des Maxdata-Insolvenzverwalters Andres Schneider Rechtsanwälte aus Düsseldorf zügig voran. IT Reseller hatte die Gelegenheit, Dr. Dirk Andres in einem Exklusiv-Interview über den aktuellen Stand des Insolvenzverfahrens und der Verhandlungen zu befragen. Wenn auch Andres über die Insolvenzgründe keine Auskunft geben konnte, da solche Informationen ausschliesslich die Gläubiger erhalten, so hat er doch aus der Ferne Südostasiens - Andres befand sich letzte Woche in Taiwan auf Verhandlungsreise für Maxdata - gute Nachrichten:


Herr Andres, werden Unternehmensbereiche geschlossen?
Nein, wir führen den Geschäftsbetrieb der Schuldnerin in vollem Umfang fort. Dies bedeutet, dass alle Geschäftsbereiche aufrechterhalten bleiben.

Heisst das, Maxdata wird weiter wie gewohnt beliefert?
Ja. Alle Lieferanten, auch alle taiwanischen Lieferanten, sind bereit, uns weiter mit Ware zu beliefern. Wir haben dies hier vor Ort bereits geklärt.

Wie steht es mit Serviceleistungen seitens Maxdata?
Die Kunden haben die Sicherheit, dass der Service im Rahmen des Insolvenzverfahrens in vollem Umfang aufrechterhalten wird. Für neugekaufte Produkte wird eine Servicestückelung in bar auf einem Treuhandkonto hinterlegt.

Was geschieht mit den Serviceverträgen, wenn Sie keinen Investor finden?
Die Gespräche mit Investoren haben bereits begonnen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass kein Investor gefunden wird, sind wir gerade dabei, auch eine Lösung für die Servicefälle zu finden, die dann in Zukunft aus Altwarenkäufen auftreten und die bei Beendigung der Geschäftstätigkeit von Maxdata nicht mehr von unserer Servicegesellschaft bedient werden könnten.

Das sind soweit ja sehr gute Nachrichten. Wie sieht es mit Entlassungen aus?
Entlassungen wird es geben, zu dem genauen Umfang kann ich aktuell noch keine Aussage machen. In der Schweiz gehen wir derzeit nicht von Entlassungen aus. (Interview: Markus Häfliger)


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