Jahr der Informatik soll Branchenimage aufpolieren

20. November 2007

     

In der Schweiz sind gut ausgebildete Informatiker Mangelware. Wählten 2001 noch 782 Mittelschulabsolventen ein Studium im Bereich Informatik, waren es fünf Jahre später mit 300 Personen nicht einmal mehr die Hälfte. "Das reicht nicht einmal mehr aus, um die durch Pensionierungen entstehende Lücke zu füllen", so Carl August Zehnder, ehemaliger ETH Professor und Präsident Beirat ICT Switzerland.

Als Folgen des Fachkräftemangels beschreibt Zehnder die zunehmende Erosion eines volkswirtschaftlich zentralen Infrastrukturbereichs, die Abwanderung von Firmen und beschleunigtes Offshoring. Um diesem Negativtrend entgegenzuwirken wurde das Jahr 2008 zum Jahr der Informatik erklärt.


Wie Zehnder anlässlich einer Pressekonferenz ausführte, sei für diese Entwicklung unter anderem das mehrheitlich negative Image der Branche verantwortlich. "Die Informatik wird heute oft als hektisch, undurchsichtig, unverständlich und instabil wahrgenommen." Die IT werde heute vor allem mit Problemen wie Spam, Internetkriminalität und mangelndem Datenschutz in Verbindung gebracht, klagt auch Karl Hoppler, Chef von PC-Ware-Sytems Schweiz. "Wie wir dazu beitragen, wichtige Probleme von Wirtschaft und Gesellschaft zu lösen, bekommt der normale Anwender kaum mit."

Mit zahlreichen Anlässen wie Workshops, einem Tag der Informatik und Roadshows, sowie verschiedenen regionalen Veranstaltungen, soll das Bild des Informatikers 2008 wieder ins rechte Licht gerückt werden. "Ich hoffe aber, dass die Wirkung dieser Bemühungen weit über das Jahr 2008 hinaus anhält", sagt Markus Fischer, Vorstandsmitglied bei ICT Switzerland, gegenüber IT Reseller.

Insbesondere bei den Schulen sieht er Nachholbedarf. Heute bestehe der Informatikunterricht vor allem aus Microsoft-Office-Kursen und der Internetnutzung. "Dabei wäre es wichtig, den Schülern aufzuzeigen, in wie vielen Lebens- und Wirtschaftsbereichen die IT eine zentrale Rolle spielt." (mag)


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