Ein Insider packt aus: HP kämpft erfolglos gegen Graumarkt

3. Februar 2006

     

Vom Graumarktproblem sind viele Hersteller betroffen - die einen mehr, die anderen weniger. Besonders erbittert kämpft HP gegen Broker und Dealer, die HP-Produkte zu billigeren Preisen als üblich über diverse Kanäle bis zur Endkundschaft schleusen. Die vor zwei Jahren eingeführte Enduser Verification (EUV) wird zwar von HP mit grossem Aufwand durchgezogen, mittels Stichproben versucht der Hersteller, zu überprüfen, ob die zu Spezialkonditionen bestellte Ware auch tatsächlich zum richtigen Kunden gerät.

Auf den internationalen Graumärkten scheinen diese Bemühungen keinen grossen Einfluss zu haben. Früher waren es Schweizer Partner, die zu Special-Bid-Preisen zu viel eingekauft und die Broker beliefert haben, die die Ware ins Ausland verschoben. Heute läuft der Hase in die andere Richtung, die Ware kommt nun über diverse Kanäle aus dem Ausland in die Schweiz.


Gegenüber IT Reseller packt jetzt ein Schweizer Händler und Graumarktinsider aus: "Die EUV brachte nicht viel. Heute kommen grosse Mengen aus Deutschland, England oder vor allem aus den asiatischen Boom-Märkten über Broker zurück in die Schweiz", sagt unser Informant, "das einzige was sich verändert hat, sind die Lieferzeiten. Weil die Ware aus dem Ausland kommt, sind die Lieferzeiten länger."

Ein Blick in die vielen Offerten, die unserem Insider von Brokern in den letzten Wochen unterbreitet wurden, bestätigt diese Aussagen. HP-Server bekommt man bis zu 15, Festplatten gar bis zu 20 Prozent billiger als bei lokalen Distributoren. Und auch das Garantie-Problem gehört der Vergangenheit an: Da HP die Herkunft der Carepacks nicht registriert, lassen sich im Ausland gekaufte Carepacks auch in der Schweiz anmelden. (mh/bor)

Lesen Sie die ganze Insiderstory zum Graumarktproblem, inklusive Stellungnahmen von HP und anderen Herstellern, am nächsten Montag in der Printausgabe von IT Reseller.


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