Düstere Aussichten für Schweizer IT-Markt

19. August 2005

     

Der Spardruck der Unternehmen wird weiter anhalten und sich als Folge davon das Wachstum des Schweizer IT-Marktes weiter verzögern. "Wir erleben bereits zum zweiten Mal, dass Mitte Jahr die Wachstumsprognosen gesenkt werden müssen", sagt Philipp Ziegler vom Marktforschungsunternehmen MSM zu IT Reseller. Ziegler musste aufgrund seiner halbjährlichen Überprüfung die Umsatzprognosen für den Schweizer IT-Markt 2005 von 3,3 auf 2,4% Wachstum zurücknehmen. Am meisten Plus soll es laut der Untersuchung im Service-Bereich geben, doch auch hier senkte Ziegler die Wachstumsrate von 5,6 auf noch 4,9%.

Die Bereiche Kommunikation und Software sollen 2005 noch mit 1.0 bzw. 1,6% zulegen und im Hardwarebereich erwartet Ziegler gar einen Rückgang von minus 0,1%. Dabei konstatiert Ziegler einen Preiszerfall in allen Segmenten. Den Schweizer Gesamtmarkt beziffert Ziegler für 2005 mit 15,242 Mrd. Franken.


Im nächsten Jahr soll der Gesamtmarkt dann gegenüber 2005 um 3% auf 15,701 Mrd. Franken wachsen. Auch nächstes Jahr gilt: grösstes Wachstum bei Services (5,8%), gefolgt von Software (1,4%) und Kommunikation (1,1). Dass die Wachstumsprognose für den Hardware-Bereich im 2006 mit 0,6% angegeben wird, lässt darauf schliessen, dass die hinausgeschobenen Anschaffungen im nächsten Jahr getätigt werden sollen.

Es erstaunt nicht, dass aufgrund des Spardrucks Outsourcing zu den am stärksten wachsenden Bereichen gehört. Ziegler zufolge haben 68% der befragten Unternehmen bereits Outsourcing-Projekte durchgeführt und 14,1% haben die Auslagerung der gesamten IT diskutiert, geplant oder bereits realisiert.

Zu den Spitzenreitern im Outsourcing gehören Webhosting/Content Mangement/E-Business mit 33%, Server-/Storage-Hosting mit 25,4% und Applikationsentwicklung/Maintenance mit 21,6%. Ziegler erwartet für das laufende Jahr im gesamten Outsourcing-Bereich ein Wachstum von 7,6% auf 2,37 Mrd. Franken, im nächsten Jahr ein Wachstum von 6,8%. "Wachstumsimpulse könnten neue Themen wie Business Process Outsoucing und On-demand-Lösungen setzen", sagt Ziegler, "doch werden hier erst sehr geringe Volumen verbucht." (mh)


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