Schweizer PKI am Horizont

9. November 2004

     

Die leidige Schweizer PKI-Geschichte (Public Key Infrastructure) scheint 2005 ein überraschend schnelles Happy-End zu finden. Mit einem aus über zehn Einzelprojekten bestehenden System für KMU zur schnellen und einfachen Erfassung und Übermittlung von Lohndaten an alle möglichen Ämter, Kassen und Versicherungen hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) die lange gesuchte Killerapplikation für die digitale Signatur gefunden.

Nebenbei wird mit dem System auch ein einheitlicher Unternehmensidentifikator etabliert.
Gegenüber unserer Schwesterzeitschrift Infoweek erklärt Kuno Schedler von der Hochschule St. Gallen, dass das Projekt das Potential habe, nicht nur zum Fundament für den notwendigen Ausbau von elektronischen Staats-Services für Unternehmen zu werden, sondern auch für den E-Commerce zwischen KMU.


Das Lohndatenprojekt ist in vielerei Hinsicht untypisch: Es wurde nicht von höherer Stelle verordnet und mit viel Geld ausgestattet, sondern entstand durch Eigeninitiative der Beteiligten (Seco, Suva, Ausgleichskassen, Bundesämter, kantonale Steuerämter und 20 Privatversicherer) praktisch zum Nulltarif aus über zehn bestehenden Einzelprojekten. Es soll den Schweizer KMU administrative Einsparungen von insgesamt 1,1 Milliarden Franken bringen. Damit wird sich für die Unternehmen der Erwerb des notwendigen Zertifikats auf jeden Fall lohnen. (IW)

Mehr zu den Schweizer PKI-Plänen durch die Hintertüren der Amtsstuben in der nächsten Infoweek (im Abo oder an gut sortierten Kiosken erhältich).


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