Boykottaufruf der Napster-Szene

2. November 2000

     

Wenn sich ein lästiger Konkurrent nicht verdrängen lässt, sollte man ihn am besten kaufen.
Gemäss diesem Motto hat der Bertelsmann-Konzern eine Allianz mit dem umstrittenen Datentauschnetz Napster geschlossen.

Im Gespräch ist ein Abonnement-System mit Kosten von fünf Dollar im Monat und die Verschlüsselung der bisher frei kopierbaren MP3-Dateien.
Die Napster-Szene ist entrüstet und trommelte in Newsgroups (Internet-Diskussionsforen) zum Boykott. "Zurück in den Untergrund!" hiess es in einem der Newsgroup-Beiträge.
Die Entscheidung bedeute das Aus für Napster in seiner bisherigen Form.


Das Prinzip des freien Datenaustausches hat sich mittlerweile verselbstständigt und unabhängig von Napster sind bereits mehr als 30 ähnliche "Peer-to-Peer-Netze (P2P) entstanden.

Im altbekannten Napster-Fall ist noch kein Urteil gefällt. Das Damokles-Schwert schwingt nach wie vor über Napster, die Verhandlungen über das künftige Schicksal laufen noch vor einem US-Gericht. Kommt das Abonnementssystem zum Einsatz, lässt einer der Kläger (BMG) seine Klage gegen Napster fallen. Ob allerdings die anderen vier Kläger Sony, Warner, EMI und Universal sich einlullen lassen und der Einladung folgen, bleibt abzuwarten. (sk)


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