FuW-Story bringt Miracle ins Trudeln – Firma wehrt ab

23. März 2000

     

Das Zürcher Wirtschaftsblatt "Finanz und Wirtschaft" hat mit einem Bericht über Probleme von Kunden mit der Miracle-Software den Höhenflug des Langenthaler Softwarehauses am SWX New Market jäh gestoppt: Nachdem der Titel vom Ausgabepreis von 240 Franken im Februar erst auf 1190 explodiert war, sackte er am Dienstag von 887 auf 570 Franken ab, ein Minus von über 35 Prozent. Besonders auch US-Anleger hätten die Aktie panikartik verkauft.

Laut dem Bericht der FuW gibt es Probleme beim Installieren der Basissoftware XRP. Tatsächlich sind Probleme mit Miracle auch schon der IT-Reseller-Redaktion zu Ohren gekommen.
Miracle-CEO Peter Schüpbach wiegelt indes ab: Es treffe zwar zu, dass "Kunden der ersten Stunde Probleme bei der Implementierung erfuhren". Miracle habe jedoch bereits 1999 dagegen Massnahmen ergriffen. Zudem sei ihm "kein Softwareanbieter bekannt, der bei der Umsetzung eines technologisch völlig neuen Produkts nicht vergleichbare Anfangsschwierigkeiten hatte."
Befürchtet wird nun an der Börse, dass das Bugfixing die Entwicklung neuer Produkte aufhalte. Schüpbach dementiert: Im April werde planmässig der nächste Release des Kernprodukts Miracle XRP erscheinen, und im Sommer wolle man die geplante Internet-Handelsplattform lancieren. Die Börse übertreibe masslos.


Die Analysten sind sich uneins: Für einige sind die Titel nun tabu, für andere günstig. An der heutigen Bilanz-PK will Miracle jedenfalls über den guten Geschäftsgang 1999 – Umsatzplus 62% auf 33 Mio. Franken, Lizenzumsatz +154% – informieren. Seit Anfang 1999 sind zudem 33 Partner gewonnen worden. Weitere sollen dieses Jahr folgen, auch in der Schweiz, v.a. für vertikale Branchenlösungen. (mvb)


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