Alles nicht so schlimm wie befürchtet

Das Wachstum bei IT-Ausgaben wird laut Swiss PRM durch die Finanzkrise vorübergehend verlangsamt. Spezialisten sind aber weiterhin Mangelware.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/21

     

Allen Unkenrufen zum Trotz sind die Auswirkungen der Finanzkrise auf die IT-Ausgaben von Unternehmen weit weniger gravierend als in anderen Bereichen. Zwar sind die Aussichten für die nächsten sechs Monate gemäss Branchenbarometer von Swiss PRM, dem Verband Schweizerischer Projekt-Ressourcen-Manager, nicht mehr nur für Banken und Versicherungen abnehmend; der Grossteil der Befragten rechnet mit einer positiv bis stagnierenden, konstanten und stabilen Nachfrage. Claude Bosshard, Präsident von Swiss PRM: «Auch wenn die Marktentwicklung in den nächs­ten Monaten eher stagniert, bleibt die Situation bezüglich IT-Projektspezialisten weiterhin angespannt.» Qualifizierte, erfahrene Spezialisten seien nach wie vor gesucht. Besonders gefragt sind Business-Analytiker, Projektmanager, IT-Architekten und SAP-Spezialisten.

Mehr Ausgaben für Dienstleistungen

Ins gleiche Horn stossen auch die Analysten von Pierre Audoin Consultants (PAC). Diese erwarten trotz einer Abschwächung des Wachstums zunehmende Ausgaben für Software und Dienstleistungen in der Schweiz. Als Motor sieht PAC das Geschäft rund um SAP-Anwendungen. Die Auguren erwarten für 2009 rund 2 Prozent weniger Wachstum als diesen Sommer vorausgesagt. Damit würden die Ausgaben für Projekte und Anwendungs-Software um 3,4 bzw. 5,3 Prozent wachsen. Bereits 2010 würden die Auswirkungen der Finanzkrise wieder weniger stark spürbar sein und 2011 wieder das ursprüngliche Wachstumsniveau erreichen. Vorläufig wird laut PAC vor allem bei weniger strategischen Investitionen wie der Ressourcenplanung in der Fertigung, dem Personalwesen und bei den Finanzen und der Buchhaltung gespart. Der neue SAP-ERP-Release treibe aber das Wachstum an, auch wenn ein Teil der Projekte in reduziertem Umfang umgesetzt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werde. Auch die steigende Bedeutung von service-orientierter Architektur auf Basis von SAP Netweaver stimuliere den Markt, da hier nach anfänglich hauptsächlich kleinvolumigen Pilotprojekten jetzt grössere Projekte erwartet werden.

Preise unter Druck

Im Outsourcing-Bereich ist die Sache weniger eindeutig: Einerseits werden Kunden häufiger den Schritt für neue Outsourcing-Verträge wagen, wenn so Assets vom Anbieter übernommen und so die Cash-Situation kurzfristig verbessert werden kann. Andererseits würden bei bestehenden Verträgen die Preise weiter unter Druck kommen. (Markus Häfliger)


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