Schweizer Fotomarkt ist gesättigt

Der Markt für digitale Kameras ist in der Schweiz gesättigt. Für Kompakt-Kameras geht's bergab, Spiegelreflex-Kameras haben 2008 noch ein Hoch.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/15

     

Vom 23. bis 28. September geht an der Messe Köln die «Photokina» in die nächste Runde. Über 1600 Aussteller aus aller Welt erwarten rund 160'000 Besucher in den Messehallen am Rhein. Symposien, Workshops, Aktionsflächen und Fotoausstellungen bilden das breitgefächerte Rahmenprogramm. Im Mittelpunkt der Angebote soll der Informationsaustausch zu aktuellen Branchentrends, Marktentwicklungen und Businessmodellen der Zukunft stehen. So werden am zweiten und dritten Messetag im Rahmen des International Business Forums «Memories on demand» 400 Entscheider die Auswirkungen der digitalen Bild-Technologien auf den Lifestyle der Konsumenten diskutieren. Die Veranstaltung wird unter anderem durch den Marktforscher GfK unterstützt. Vom 24. bis 26. September wird GfK selbst jeweils am Morgen und am Nachmittag seine bekannten Marktbesprechungen zur ­Lage im weltweiten Foto-, Imaging- und Kommunikations-Markt durchführen.

Schweizer Markt gesättigt

Laut Einschätzungen der IHA-GfK zum Fotomarkt 2008 in der Schweiz, ist dieser für digitale Kameras nahezu gesättigt. Kompaktkameras haben dabei sowohl im Wert als auch in Stückzahlen den Zenit überschritten und stecken laut den Analysten bereits in den roten Zahlen. Die Absatzkurve für digitale Spiegelreflexkameras zeigt hingegen noch steil nach oben. Dieser Trend, den die GfK-Auguren im Frühjahr voraussagten, soll sich auch bis Ende des Jahres weiter fortsetzen. IHA-GfK geht bis Ende 2008 von einem Rückgang der Kompaktkameras von 822'000 verkauften Stück im Jahr 2007 auf 790'000 Stück aus. Der Umsatz soll in diesem Jahr von 294 Mio. Franken auf 261 Mio. und 2009 auf rund 233 Mio. Franken schrumpfen. Die Verkäufe der Spiegelreflexkameras hingegen sollen von 96'000 Stück im letzten Jahr auf 110'000 Stück zulegen. Der Umsatz soll rund 157 Mio. Franken betragen. Für 2009 gehen die Analysten allerdings bereits von einer Sättigung auch in diesem Segment aus. Dann sollen 5000 Spiegelreflexkameras weniger über die Ladentische gehen. Aufgrund weiter fallender Durchschnittspreise fällt die Umsatzprognose zurückhaltend aus.

Kanäle behindern sich nicht

Interessant, so die Analysten, sei das Auseinandertriften von einerseits sehr hochwertigen und somit teuren Produkten und andererseits Angeboten mit hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis. Etwas mehr als ein Drittel aller Verkäufe werden im Preissegment unter 1000 Franken getätigt. Hier kompensieren die entsprechenden Massenkanäle die sinkenden Umsätze mit den Kompaktkameras. Es verkaufen sich aber fast genauso viele Geräte im Preisbereich über 1750 Franken. In diesem Bereich profilieren sich besonders die Foto-Fachhändler, bei denen die Dienstleis­tungen im Vordergrund stehen. Positiv an dieser Entwicklung ist, dass sich beide Absatzkanäle für einmal kaum in die Quere kommen.


Grundsätzlich wird laut IHA-GfK der Durchschnittspreis für digitale Spiegelreflexkameras weiter absacken. Lag er 2003 noch bei 2750 Franken, soll er 2009 bei etwa 1390 Franken landen. Auch die Preise für digitale Kompaktkameras, Image Displays und Memory Cards werden weiter sinken. Stückzahlenmässig und deshalb auch umsatzmässig geht es zumindest für letztere beiden im kommenden Jahr weiterhin bergauf. (Susann Klossek)


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