Programmieren kinderleicht gemacht


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/15

     

In den nächsten Jahren treten so wenig ausgebildete IT-Fachkräfte ins Berufsleben ein, dass damit noch nicht einmal die altersbedingten Abgänge aufgefangen werden können. Das führt dazu, dass viele IT-Aufträge entweder gar nicht ausgeführt werden oder aber ins Ausland abwandern. Carl August Zehnder, emeritierter Professor und ehemaliger Leiter des Departements für Informatik an der ETH Zürich, nimmt deshalb die Arbeitgeber selbst in die Pflicht: «Der zunehmende Mangel an IT-Spezialisten und ein markanter Rückgang an Informatikstudierenden belasten den Standort Schweiz. Darum muss jeder Arbeitgeber das richtige Bild des Informatikberufes nach aussen tragen.»


Bloss, wie sieht das «richtige Bild» überhaupt aus? Diese Frage hat sich auch Gabriela Keller, Informatikerin und Geschäftsleitungsmitglied von Ergon, gestellt. Dabei ist sie auf die Lern-Programmiersprache «Scratch» des Massachusetts Institute of Technology (MIT) gestossen.

Erfolgserlebnisse sind zentral

«Scratch» soll Kinder und Jugendliche für das Programmieren begeistern, indem sich Erfolgserlebnisse schnell einstellen. Gabriela Keller dazu: «Eine gute Möglichkeit, das richtige Bild zu vermitteln, bieten Schnuppertage für Jugendliche.» Zentral sei dabei, dass die Jugendlichen konkrete Erfolgsergebnisse haben und nicht durch abstrakte theoretische Modelle abgeschreckt werden. Um den Schnupperlehrlingen die Berührungsängste zu nehmen, werden sie jeweils von den Lehrlingen selbst betreut. Auch am ersten Tag der Informatik, der Ende August stattfand, war Ergon mit dem Zelt «Informatik für Kids» dabei und bot für Schulklassen und andere Interessierte 50-minütige Programmier-Workshops an. 150 Schülerinnen und Schüler, haben die Workshops von ­Ergon besucht, lernten die Programmiersprache «Scratch», hätten ohne Vorkenntnisse und in kurzer Zeit ihre ersten Programme mit Bildern und Tönen erstellt. «Der Ansturm an unserem Stand und in den Programmier-Workshops war gross. Die Kids zeigten keinerlei Berührungsängste mit dem Programmieren und die Lehrer sind ebenfalls sehr interessiert», freut sich Gabriela Keller. So fehlte es für einmal nicht an potenziellem IT-Nachwuchs. (cdb)


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