Notebook-Verkäufe explodieren

Die Verkäufe von Consumer-Notebooks haben sich in der Schweiz im letzten Jahr mehr als verdoppelt. Der Trend hin zu grenzenloser Mobilität und ein Sinken der Notebook-Preise auf Desktop-Niveau waren die Wachstumstreiber.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/02

     

Der Verkauf an Consumer-Desktops und Notebooks ist 2007 in der Schweiz sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch gegenüber den Verkäufen an Business-Geräten enorm gestiegen. Im letzten Jahr wurden laut aktuellen IDC-Zahlen 228’826 Consumer-Desktops verkauft (+4,8%). Die Notebook-Verkäufe übertrafen 2007 alles vorher dagewesene. Im vergangenen Jahr gingen 397’690 Stück davon über die Ladentische (+58%). Ein Grund für die guten Notebook-Absätze, neben dem Trend zu mehr Mobilität, ist, dass die Preise von Notebooks und Desktops 2007 im Consumer-Bereich nahezu auf gleichem ­Niveau lagen, Notebooks also immer erschwinglicher werden. Die IDC-Zahlen decken sich im grossen und ganzen mit den von Robert Weiss Consulting veröffentlichten Zahlen im «Weissbuch 2007». Die leichten Unterschiede resultieren unter anderem daher, dass IDC in seinen Rang­listen nur reine Hersteller aufführt und Weiss auch Assemblierer wie Steg, Brack und Jet einbezieht.

Gewinner und Verlierer

Die grossen Gewinner in der Desktop-Sparte lauten Acer, Apple und Hewlett-Packard. Federn lassen musste vor allem Fujitsu Siemens Computers (FSC). Auf unangefochtenem Platz 1 mit 53’000 verkauften Geräten und einem Marktanteil von 23 Prozent liegt nach wie vor HP (+14%). Apple konnte sich von Rang 3 einen Platz nach vorn schieben und legte mit rund 33’500 verkauften Stück und einem Marktanteil von knapp 15 Prozent um 36 Prozent zu. Mit ca. 26’500 verkauften Desktops (Marktanteil 12%) liegt Dell zwar noch immer auf dem 3. Platz, musste aber Rang 2 aufgeben und wuchs nur um magere 0,3 Prozent. Besonders Acer konnte zulegen und FSC den 4. Platz abringen. Acers Absatz wuchs um 35 Prozent (24’200 verkaufte Geräte, Marktanteil 11%). FSC rutschte auf Platz 5 ab und musste ein Minus von 14 Prozent hinnehmen. Das Unternehmen verkaufte knapp 18’200 Consumer-Desktops, (Marktanteil 8%; Vorjahr 10%). «Unsere bestehende Consumer-Desktop-­Linie hat momentan leider keine Slimline-PC-Modelle. Wir werden dies in den nächsten Monaten mit dem neuen Lineup, wieder abdecken», sagt Ralph Stein, Marketing- und Kommunikationschef der Alpen-Region, zum Rückgang im für FSC bedeutenden Desktop-Bereich. Auf den Plätzen 6-8 finden sich Medion (14’700 Geräte, 6% Marktanteil, +13%), Packard Bell und Sony. Packard Bell mischt neu im Schweizer Consumer-Markt mit und konnte den Absatz gegenüber 2006 mit 1054 verkauften Geräten mehr als verdoppeln.Trotzdem beträgt der Marktanteil noch nur 0,5%. Der Marktanteil von Sony liegt mit 69 verkauften Desktops nahezu bei null. Der Anteil der anderen Hersteller schrumpfte weiter. Zusammen verkauften sie 57’700 Geräte (-16%).

Apple top, Gericom flop

Klarer Überflieger bei den Consumer-Notebook-Verkäufen ist laut IDC Apple. Die Jobs-Company konnte sich von Rang 5 im Jahr 2006 zur Bronzemedaille hinaufhangeln. Rund 43’100 Apple-Notebooks wechselten 2007 in der Schweiz den Besitzer. Mit plus 127 Prozent weist Apple damit das grösste Wachstum in diesem Bereich aus. Der Marktanteil konnte von 8 auf fast 11 Prozent ausgebaut werden. «Wir sind sehr erfreut, dass unsere Produkte auch bei den Schweizer Konsumenten grossen Anklang finden», sagt Andrea Brack, PR-Manager von Apple Schweiz. «Auch die grossartigen Reaktionen zu Mac OS X Leopard und den neuen Applikationen im Consumer-Bereich mit der Multimedia-Suite iLife 08 und der Office-Alternative iWork 08 stimmen uns für die Zukunft sehr zuversichtlich.» Am zweitmeisten konnte HP hervorpreschen. Mit einer Steigerung von 103 Prozent, 98’600 verkauften Notebooks (Marktanteil 25%; Vorjahr 19%) konnte sich HP das Siegertreppchen von Acer zurückerobern. Acer, im Vorjahr auf Platz 1, kam 2007 auf den 2. Rang (78’700 Geräte, Marktanteil 20%, +59%). Einzig hier widerspricht das Weissbuch. Acer liegt hier mit rund 112’000 Stück (Marktanteil 29%) auf Platz 1 vor HP.
Toshiba rutschte einen Platz nach unten (30’600 Notebooks, Marktanteil 8%, +11%). Auch Dell musste einen Platz aufgeben, befindet sich aber auf Rang 5 mit 43 Prozent mehr verkauften Geräten (29’400 Stück) stückzahlenmässig im Wachstum. Der Marktanteil schrumpfte im Jahresvergleich von 8 auf 7 Prozent. Auf Platz 6 konnte sich FSC behaupten. Anders als im Desktop-Bereich legte FSC hier um 75 Prozent zu (28’300 Stück, Marktanteil 7%). «Auf dieses Wachstum sind wir stolz, es unterstreicht unsere strategische Ausrichtung ‹Mobilität›», sagt Stein. Auch Asus blieb auf seinem letztjährigen 7. Rang stehen, hat aber fast 10’000 Notebooks (+64%) mehr als 2006 verkauft. Sony hat zwar mehr Geräte (+30%) verkauft, musste allerdings beim Marktanteil ein leichtes Minus hinnehmen. Mit 21’500 verkauften Laptops fielen die Japaner drei Plätze zurück. Auf den Rängen 9 und 10 liegen Me­dion und Gericom. Während Medion rund 5000 Notebooks mehr verkaufte als 2006 (+64%), schrumpften Gericoms Verkäufe um gefährliche 53 Prozent.


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