Ein Silberstreif am Horizont

Microsofts «Silverlight» eröffnet neue interaktive Möglichkeiten für Designer und Programmierer der hauseigenen Tools des «Visual Studio» und der ­Software-Plattform «.NET Framework», besonders im IPTV-Bereich.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/09

     

Microsoft hat den Flash-Konkurrenten «Silverlight» angekündigt, der innerhalb der nächsten sechs Monate erscheinen soll, im Juli folgen die passenden Design-Werkzeuge als «Expressions Studio». Mit neuen Funktionen und einer besseren Leistung gegenüber Flash-Anwendungen ist Silverlight bereits in US-Sport-Diensten im Internet integriert wie Major League Baseball, die damit zum Beispiel das MLB All-Star-Game interaktiv über das Internet übertragen.
Silverlight ist ein Plattform-unabhängiger «Plug-in» für den Browser, egal ob Safari, Firefox oder Internet Explorer; als Beta-Version ist es bereits seit wenigen Wochen downloadbar - vorher WPF/E genannt (Windows Presentation Foundation Everywhere) und als solcher bereits seit Jahren in der Entwicklung. Die Installation der rund zwei Megabyte kleinen Datei soll 10 bis 15 Sekunden dauern. Silverlight basiert auf der XML-Variante XAML und einer abgespeckten Version von «.NET Framework», der Windows exklusiven Softwareplattform. Programmierer und Designer können somit auf bereits vorhandene Befehlssätze und Programmier-Umgebungen zurückgreifen.

Interaktive Webseiten als Kinderspiel

Die Silverlight-Vorführung am Microsoft-Sitz in Wallisellen zeigte Einfachheit im Webdesign und neue Leistungsfähigkeit fürs Web. Ein Portal zum Buchen von Flügen wurde als ein Beispiel genutzt. Der Anwender zieht ganz einfach in einer Landkarte einen Strich von der Start- zur Lande-­Destination und schon werden alle verfügbaren Flüge der Route angezeigt, inklusive der Flugbewegungen und Zwischenhalten als Animation auf der Landkarte. Der anwesende Entwickler zeigte, wie einfach jedes zugeschaltete Element zu einem Gesamtwerk erstellt wird. Der genaue Enstehungsprozess blieb noch verborgen.
Doch «Rich Interactive Applications» genannte Anwendungen sind nur eine Variante. Microsoft integrierte in Silverlight auch den Videostandard VC-1 (Windows Media Video), dessen HD-Fähigkeit mit Vollbild unterstützt wird: Eine nützliche Funktion für Internet-TV, die bereits vom US-Fernsehsender ABC genutzt wird. Bereits seien auch für die Olympiade 2008 in Peking Anwendungen geplant; Firmen wie beispielsweise Akamai Technologies, Limelight Networks, Pinnacle oder Netflix unterstützen die Silverlight-Plattform schon jetzt.

Erweiterte Zusammenarbeit

ur Präsentation der neuen Software von Microsoft war der Inder Somar Somasegar (Bild) anwesend, Corporate Vice President der Developer Division aus Hyderabad. «Unser Fokus liegt auf einem konsistenten Werkzeug-Set und darauf, Visual Studio als dieses Werkzeug bereitzustellen», sagte Somasegar, der seit 1989 bei Microsoft arbeitet. Derzeit wird intensiv an der Fertigstellung des Visual-Studio-Projektes «Orcas» gearbeitet. Die Beta2-Version werde im August zum Download bereit sein. Ausserdem sprach er schon über das folgende Projekt, genannt «Rosario»: mit Status-Informationen, verbesserter Unterstützung von Drittanbieter-Werkzeugen und einem «Blackbox»-Protokoll, um Fehler schnell aufzuspühren und auszumerzen.
Die neue Designer-Werkstatt namens «Experience Studio» komplettiert Microsofts Angebot, um Design, Entwicklung und Projekt-Managment als eigenes Produkt-Portfolio zu vereinen und die Zusammenarbeiten der einzelnen Bereiche möglichst zu vereinfachen. Was davon bei der Vorführung zu sehen war, ist sowohl funktionsreich, bedienfreundlich wie auch integrationsfreundlich unter den einzelnen Anwendungen. Dazu zählen im Expression Studio die Programme Expression Web für Webdesign, Expression Blend zum Gestalten von Benutzeroberflächen, Expression Design für Vektor-Elemente auf XAML-Basis, sowie Expression Media zum Verwalten und Encodieren digitaler Medien wie AVI, Quicktime zu WMV.
«Microsoft Expression Suite und ihr nahtloses Zusammenspiel mit Technologien wie Silverlight und Visual Studio sind ein logischer Schritt in unserer Roadmap für Entwicklertechnologien und Werkzeuge. Dieser deckt sich mit dem Trend in modernen Softwareprojekten, Design und Entwicklung immer enger zusammenzuführen», sagte Somasegar. Expression Studio biete dem Designer ein Werkzeug, das die Arbeitsschritte in Projekten wesentlich vereinfache. (mro)


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