Cebit als Ort der Völkerverständigung

Nach kargen Jahren in der Vergangenheit scheint es mit der weltweit grössten ICT-Messe wieder aufwärts zu gehen. Die Besucher entdeckten auf dem weitläufigen Messegelände in Hannover mitunter auch Unerwartetes.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/05

     

Die diesjährige Cebit startete unter keinem guten Stern: Zahlreiche Branchengrössen wie Nokia, Benq, Motorola und HP verzichteten auf eine Teilnahme an der grössten ICT-Messe der Welt. Die Besucher schienen sich davon aber nicht abschrecken zu lassen. Das riesige Messegelände war dicht bevölkert, und auch der Anteil der Business-Besucher war, laut Angaben der Organisatoren, höher als auch schon. Noch immer waren viele grosse Hersteller präsent: SAP und Microsoft teilten sich eine komplette Halle und Samsung unterhielt in Halle 1 einen Stand von der Grösse eines respektablen Mehrfamilienhauses.

Präsentation mit Schrecksekunde

Gleich am ersten Messetag stellte Samsung zusammen mit Microsoft seinen neuen Tablet-PC Q1 Ultra vor. Gut und gerne hundert Medienleute und Interessenten drängten sich im Konferenzraum «Bonn» im Conven­tion Centre zusammen. Nach Samsungs Hardewarepräsentation war Microsoft mit seiner Portable-Version von Windows Vista an der Reihe und sorgte gleich für eine Schrecksekunde: Zu Beginn der Vorführung wurde der Bildschirm plötzlich schwarz und das Raunen der anwesenden Medienleute liess Erinnerungen an die unglückliche Windows-98-Präsentation vor nunmehr neun Jahren aufkommen. Die Enttäuschung war spürbar, als sich herausstellte, dass lediglich das Projektorkabel nicht richtig eingesteckt worden war. Die weitere Demonstration verlief denn auch reibungslos, und nachdem die integrierte Schrifterkennung sogar die alles andere als lesbare Schrift des Präsentators richtig interpretiert hatte waren die Zuschauer sichtlich beeindruckt.

Viele Inder – Einsame Iraner

In der Outsourcing-Halle waren die Inder klar in der Überzahl, aber auch die osteuropäischen Staaten rückten in grosser Mannzahl an. Zwischen eher exotischen Offshoring-Nationen wie Panama und der Dominikanischen Republik war sogar der Iran mit einem kleinen Sanaray-Stand vertreten, ­pikanterweise gleich neben Quest America aus den USA. Angesichts der politischen Lage schien sich das Interesse für Outsourcing-Projekte im Iran in Grenzen zu halten.

Cebit mit trendwende|

Die Cebit konnte 2007 ein Besucherplus von über 10 Prozent verbuchen. Insgesamt zählten die Organisatoren 480´000 Eintritte. 106´000 davon entfielen auf Ausländische Besucher, darunter besonders viele Noramerikaner und Asiaten. Von den total 6153 Ausstellern kamen 3344 von ausserhalb Deutschlands, was einem neuen Rekord entspricht. Ausserdem seien Investitionen im Wert von über 11 Mrd. Euro angeschoben worden, so die Mitteilung. (mag)


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