Aus COS Concat wird Lake Solutions

Die im Rahmen eines Management-Buy-out verkaufte COS-Tochter Concat tritt mit einem neuen Firmennamen auf. Die neuen Besitzer, Alfio Lazzari und Walter Keller, haben IT Reseller erzählt, welche Ziele sie sich gesteckt haben.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/13

     

Als Mitte Mai bekannt wurde, dass die COS Computer Systems ihre in Wallisellen ansässige Systemintegrations-Tochter COS Concat an das Management verkauft hatte, konnten nicht nur Kunden, sondern auch die ganze Belegschaft der COS Concat aufatmen. Nach einem Strategiewechsel der COS-Holding im Jahr 2004, der vom Systemhausgedanken weg hin zur Beteiligungsgesellschaft führte, war lange unklar, wie die Zukunft der COS Concat aussieht. Als das Unternehmen dann plötzlich zum Verkauf stand, erste Kaufinteressenten anklopften, über Friendly und Unfriendly Takeovers gesprochen wurde, begannen auch Alfio Lazzari (Bild, rechts), Managing Director der COS Concat und Walter Keller (Bild, links), Verkaufsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung, Strategien aufzuskizzieren.

Alles auf eine Karte gesetzt

«Die Unsicherheit während dieser Zeit und nicht zu wissen, ob wir morgen noch einen Job haben oder nicht, war natürlich gross», erklärten beide gegenüber IT Reseller die damalige Situation. In einem Gespräch mit COS-Verwaltungsratspräsident Kurt Früh, der ein langjähriger Wegbegleiter der beiden Jungunternehmer ist, setzten Lazzari und Keller alles auf eine Karte und warfen, wie Lazzari es umschreibt, «die eigene Person in die Waagschale». Mit Unterstützung von Investoren und Banken konnten sie schlussendlich die COS Concat durch ein Management-Buy-out übernehmen. Obwohl Früh mit einem Anteil von 12,5 Prozent, als Minderheitsaktionär der neuen Firma beteiligt ist, war er, aus Interessensgründen, zu keinem Zeitpunkt an den Verkaufsverhandlungen beteiligt. «Die Übernahme der COS Concat verlief sauber und der Verkaufspreis war fair», erklärt Lazzari, der sich, wie auch sein Partner Walter Keller, dankbar über seinen bisherigen Arbeitgeber äussert. 1999 erhielt er die Möglichkeit, die COS Concat mit einem Mitarbeiterbestand von 5 Personen aufzubauen, 2001 stiess Walter Keller zum Team. Zusammen haben sie ein profitables Unternehmen aufgebaut, dass es jetzt weiterzuführen gilt.

Das Image hat gelitten

Mit einem jährlichen Umsatz von knapp 30 Millionen Franken gehörte die 32 Mitarbeiter zählende COS Concat zu einer der profitabelsten Sparten der Gruppengesellschaft. Die Tatsache, dass die COS Computer Systems Millionenverluste schrieb, wirkte sich nach Angaben von Lazzari auch auf das eigene Image aus. Der Neuanfang bringe Konstanz und vor allem wieder Sicherheit zurück. «Die grosse Änderung ist, dass sich nichts ändert, so Lazzari. Der Firmenname, der sich aus den zwei Anfangsbuchstaben des Management-Teams zusammensetzt sei das einzige, was neu sei.

Wachstumsträger

Die konstant positive Umsatzentwicklung der letzten Jahre habe gezeigt, dass das Team auf dem richtigen Weg ist. «Wir haben nicht was andere nicht auch haben», so Lazzari, «aber offensichtlich machen wir das, was wir haben, gut.» Neben der Hardwareschiene, die rund 40 Prozent des Umsatzes ausmacht, einer Abteilung für individuelle Softwareentwicklung auf Java und einem technischen Bereich soll in Zukunft vor allem der Bereich Consulting durch Neuanstellungen, aber auch mit Personen, die aus den eigenen Reihen nachgezogen werden können, weiter ausgebaut werden. Im Bereich Consulting und hardwarenahe Dienstleistungen wie z. B. Wartung oder Entwicklung von Tools, welche die Arbeit erleichtern sollen, sieht Lazzari denn auch das grösste Wachstumspotential für die Zukunft. Nicht zuletzt profitiert das Unternehmen aber auch von der Nichtkonstanz einzelner Hersteller und spricht dabei die schon fast zur Tagesordnung gehörenden Strategiewechsel oder auch die hohen Fluktuationsraten der Mitarbeiter an. «Würden diese Hersteller alles richtig machen, würde es uns nicht brauchen», sagt Lazzari. (pbr)


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