Abacus öffne dich

Bis Ende dieses Jahres soll die Version 2006 der ERP-Software von Abacus zur offensten und portabelsten Schweizer Business-Lösung werden und alle wichtigen Datenbanken, Betriebssysteme und Architekturen unterstützen.

Artikel erschienen in IT Reseller 2006/07

   

Neue Dokumentaustauschformate wie PDF, Beschreibungsstandards wie XML und die digitale Signatur haben auch Auswirkungen auf die betriebswirtschaftliche Software. ERP-Lösungen müssen künftig in der Lage sein, firmenübergreifende Prozesse automatisch abzuwickeln. Wie Thomas Köberl, Mitglied der Abacus Geschäftsleitung gegenüber ITReseller erklärt, zeigt «Abacus 2006», welchen Weg sein Unternehmen dabei verfolgt: Bereits Abacus Version 2006.1, die nach Ostern verfügbar ist, wird auch Suse Linux Enterprise Server 10 unterstützen. An der Orbit möchte man dann eine erste Abacus-Version zeigen, die mit MS SQL funktioniert. Weitere Neuerungen sollen im Laufe des Jahres folgen.

Über Pervasive SQL hinaus

Bisher wurde Abacus mit der Open-Source-Datenbank Pervasive SQL betrieben. Für einen diesbezüglichen Paradigmenwechsel werden nun gleich mehrere Gründe geltend gemacht:
In vielen Unternehmen gibt es heterogene Umgebungen mit Abacus-Software und Branchenlösungen, die auf andere Datenbanken zurückgreifen. Das erschwert die Datenkonsistenz bei Software-übergreifenden Transaktionen und treibt die Kosten für Betrieb und Wartung in die Höhe. Immer öfter haben Unternehmen auch interne Richtlinien zur Beschränkung auf eine einzige Datenbank.
Anderseits unterstützt Pervasive SQL manche neueren Features wie etwa Snapshot-Funktionen noch nicht, und Data Mining und interaktive Datenanalyse sind mit anderen Datenbanken effizienter zu betreiben. Abacus wird daher künftig mit Microsoft SQL Server, Oracle und MySQL gleich drei weitere Datenbanken unterstützen. Ermöglicht wird die rasche Anpassung, weil dafür laut Abacus bloss die vom Programmcode getrennte Datenbankschicht und wenige Programmteile wie etwa die Mandanteneröffnung geändert werden müssen.

Prozessoren und Server

Auch bei den Prozessoren spielen die Systemlandschaften der Kunden eine entscheidende Rolle für die weitere Entwicklung. Der Trend geht dahin, dass immer mehr Programmteile nicht mehr auf dem Arbeitsplatzrechner, sondern auf dem Server ausgeführt werden.
Bisher unterstützte Abacus nur AMD-Prozessoren. Wer aber PowerPC- oder Sparc-Server einsetzt, möchte diese für alle seine Applikationen nutzen. Im Mai ist daher eine Beta-Version für PowerPC geplant. Ab September kann Abacus dann offiziell auf Systemen mit IBMs PowerPC-Prozessoren gefahren werden. Und nach einer Beta-Phase ab August soll Abacus-Software im Dezember auch auf Sparc-Prozessoren laufen.

Betriebssysteme

Abacus 2006 wird nicht nur Linux, sondern auch das in Serverfarmen häufig anzutreffende Sun Solaris und Mac OSX unterstützen. Java hält den Aufwand auch dabei in Grenzen.
Auf dem Arbeitsplatzrechner allerdings bleibt die führende Rolle von Windows unangetastet. Das entspricht der Realität bei den meisten Schweizer KMU und auch bei den Abacus-Programmen, die noch auf dem Client ausgeführt werden. Doch auch hier wächst der Wunsch nach Plattformunabhängigkeit. Mit Version 2006 wird daher beispielsweise die Erfassung von Daten für Aba Project im Browser möglich sein.
Ziel von Abacus ist es, die gesamte Programmpalette Schritt für Schritt plattformunabhängig zu machen. Am Ende soll eine vollständig auf Java basierende Version vorliegen, die alle gängigen Betriebssysteme, Architekturen und Datenbanken unterstützt. Der Entwicklungs- und Portierungsplan sieht vor, die Anpassungen im Laufe dieses Jahres Schritt für Schritt freizugeben. Ende 2006 soll der gesamte Transformationsprozess abgeschlossen sein. (fis)


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