Anpfiff zum Angriff auf den Zugriff

Der traditionelle Name Metaframe ist aus der neuen Access Suite von Citrix verschwunden. Die Partner blicken herausfordernden Zeiten entgegen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/10

     

«Wer A wie Access sagt», meint Citrix Manager Product & Solutions Marketing Central Europe Edwin Sternitzky (Bild) gegenüber IT Reseller, «der muss auch B sagen. Metaframe war zwar ein guteingeführter Markenname. Die neue Access Suite 4.0 ist aber so konzipiert, dass sie über das traditionelle serverbased Computing und das Citrix Protokoll ICA hinaus einen einfachen und sicheren Zugang auf Unternehmensinformationen ermöglicht, unabhängig von Endgeräten, Netzwerken und Systemen.»

Appliance als Chancen für den Channel

Nach dem Solutions Summit in München Ende April sind nun verschiedene Ausbildungsprogramme für Citrix-Partner angelaufen. «Value-add-Distributoren wie in der Schweiz BCD-Sintrag und Computerlinks sind seit je unsere Kernpartner», erklärt Sternitzky, «viele haben bereits Hardware anderer Hersteller in ihrem Portfolio. Sie helfen uns viel bei diesem, auch für uns neuen Geschäft.» Zudem hätten manche Partner bereits Erfahrung mit SSL VPNs. Das sei, so Sternitzky, weniger eine Sache der Grösse als der mehr oder weniger starken Ausrichtung auf Systemintegration und Consulting.
Eine Appliance-Lösung dürfte nicht zuletzt für das KMU-Umfeld interessant sein, da sie wenig Wartungsaufwand benötigt. Den Verdienst generieren die Partner jedoch, wie man weiss, nicht primär mit Hardware, sondern mit Dienstleistungen. Gerade in dieser Beziehung könne der Channel aber mit Access Suite 4.0 und Access Gateway neue Business-Gelegenheiten erzeugen, gibt sich Sternitzky überzeugt: «Wir verkaufen ja nicht einfach eine Box. Wir machen auch marketingmässig klar, dass man sich damit im Serverumfeld bewegt, wo die Kunden im Alleingang selten zu einer befriedigenden Lösung kommen.»
Die Meinung ist, dass die Partner mit dem Kunden eine auf das Unternehmen abgestimmte Strategie entwickeln und diese – falls nötig, auch zusammen mit Beratungsleistungen von Citrix – realisieren. «Dabei gilt nach wie vor unser Reward-Programm mit bis zu zehn Prozent Bonus», sagt Sternitzky.

Server-based Computing stirbt noch lange nicht

Gerade in der Schweiz gibt es jedoch auch kleine Citrix-Partner, die sich ganz auf Server-based Computing spezialisiert haben und sich möglicherweise nicht so schnell umstellen wollen oder können. «Das ist ganz natürlich und genauso evolutionär wie unsere Produktentwicklung», meint der Citrix-Mann, «schliesslich wird das traditionelle Server-based Computing nicht von heute auf morgen verschwinden. Bei uns ging seit der Net6-Übernahme im letzten Dezember alles sehr schnell. Wir haben nun die Logistik aufgestellt und sehen im Kundenverhalten bereits viele positive Reaktionen. Auch die Studien sprechen von einem wachsenden Markt. Zurzeit entstehen im deutschsprachigen Raum gut zwanzig Pilot-Installationen mit Access Gateway als zentraler Komponente.»
Und er fasst zusammen: «Wir können die Strategien, ob unter Einsatz der gesamten Suite oder einzelner Teile davon, nur vorschlagen. Entwickeln müssen sie die Kunden entsprechend ihrer speziellen Situation. Wir verkaufen nicht Strategien, sondern Komponenten.» (fis)

Citrix Access Suite 4.0 |

Im Zentrum der neuen Suite steht wie gehabt der Presentation Server als zentrale Plattform für die Bereitstellung der Anwendungen. Neben neuen Funktionalitäten wurden in Presentation Server 4.0 Enterprise auch der frühere Metaframe Presentation Server für Unix und der Metaframe Conferencing Manager integriert. Die Leistungsfähigkeit des Servers wurde verbessert. Zudem unterstützt er nun auch Anwendungen wie Microsofts Active Sync und Instant-Messaging, die bisher nicht in Terminal-Server-Umgebungen liefen. Der Password Manager 4.0 erlaubt Single Sign-On innerhalb und ausserhalb der Citrix- Umgebung.
Für die Sicherheitsaspekte ist das Access Gateway Enterprise 4.0 zuständig. Die Appliance regelt die Lese-, Druck-, Schreib- und lokalen Speicherrechte.
Die SSL VPN Hardware funktioniert im Gegensatz zu herkömmlichen SSL VPNs mit allen Anwendungen und Protokollen, auch mit VoIP. Anwender können von jedem Endgerät durch alle Firewalls auf jede beliebige IT-Ressource im Unternehmen zugreifen – auch von PDAs oder Smartphones aus – und erhalten eine Bildschirmansicht, wie sie es vom Citrix-Desktop gewohnt sind. (fis)


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