Apple lässt den Tiger los

Ende April liefert Apple das unter dem Namen Tiger bekannte Mac OS X 4 aus.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/08

     

Der Apple-Tiger verfügt über eine Vielzahl neuer Zähne. Dazu gehört die Suchfunktion Spotlight, welche Inhalt und Metadaten von Dokumenten durchforstet. Apple hat diese Technologie in verschiedene Anwendungen integriert. Entwickler können für ihre eigenen Anwendungen ebenfalls darauf zurückgreifen. Widgets sind neuartige Hilfsprogramme, die dem Anwender Zugriff auf verschiedene Informationen wie Aktienkurse, Währungsrechner oder Flugdaten geben. Dass Widgets auf Web-Technologien wie HTML, CSS und Javascript basiert, macht es Entwicklern einfach, eigene Widgets zu erstellen. Mit iChat lassen sich unter Tiger Audio-Konferenzen für bis zu zehn Teilnehmer und Videokonferenzen mit bis zu vier Teilnehmer aufsetzen. iChat unterstützt dabei den neuen H.264 Codec für eine effiziente Videokompression. Mit dem Automator können wiederkehrende Abläufe per Drag & Drop zu einem automatisierten Workflow verbunden werden, und Fontbook 2 ermöglicht nun endlich, Schriften an beliebigen Orten im System oder im Netzwerk zu installieren.

Tiger der Server

Gleichzeitig mit der Desktop-Version wird auch die Tiger-Version von Mac OS X Server ausgeliefert. Der neue Release des Server-Betriebssystems integriert rund 100 Open-Source-Projekte und Software-Anwendungen, darunter Tools für die Bereitstellung von Serverdiensten für Mac-, Windows- und Linux-Clients.
Dank 64-Bit-Technologie können Anwendungen auf grosse Mengen Speicher zugreifen und mit den optimierten Math Libraries hochpräzise Berechnungen durchführen. In Verbindung mit dem G5-Power-Mac- oder Xserve-Rechner bildet Mac OS X Server 10.4 so eine günstige und einfach zu administrierende Lösung für High-Performance-Anforderungen. Tiger ist zudem, wie Apple sagt, das erste Betriebssystem, das sowohl in der Client- wie in der Server-Version mit X-Grid eine Architektur für verteiltes Rechnen integriert hat, um einen Rechenvorgang zwischen vernetzten Macs zu verteilen und damit erheblich zu beschleunigen.

Entwickler-Tools

Xcode 2 ist die neueste Version der Apple-Entwicklungsumgebung. Die Tiger-Technologien und -Tools erleichtern die Entwicklung neuer Anwendungen. 64-Bit-Anwendungen haben – bei gleichzeitiger Kompatibilität mit bestehenden 32-Bit-Anwendungen – Zugriff auf mehr Speicheradressen.
X-Grid ermöglicht Distributed Computing. Core Image und Core Video bilden die Grundlage für neue Grafik- und Video-Applikationen. Hinzu kommen die verbesserte Windows-Kompatibilität und ein aktualisierter Kernel mit grösserer SMP-Skalierbarkeit, 64-Bit-Speicherverwaltung, Access Control Lists (ACLs), GCC 4.0 und modernisierten Netzwerkdiensten.
Tiger setzt 256 MB RAM Speicher voraus und läuft auf jedem Macintosh Computer mit G5-, G4- oder G3-Prozessor und integriertem Firewire. Mac OS X 10.4 kostet 189 Franken. Das Family Pack mit fünf Benutzer-Lizenzen 279 Franken. Mac OS X Server 10.4 kostet 699 (10-Client-Version) resp. 1399 Franken (unlimitierte Version). (fis)


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