Thomas C. Weissmann (Bild), der Präsident des Verwaltungsrates der
Also Holding, konnte letzte Woche in Luzern an der Bilanzmedienkonferenz glänzende Zahlen für das Geschäftsjahr 2004 präsentieren. Also steigerte den Konzernumsatz um 16% auf 1,8571 Mrd. Franken und verzehnfachte den Gewinn von 1,8 auf 21,2 Mio. Franken. Das deutlich verbesserte Resultat ist einerseits auf den Verkauf des verlustreichen Systemgeschäfts (Also Comsyt) und andererseits auf Effizienzsteigerungen in der Distribution zurückzuführen.
Starke Verbesserung der Distribution
Also konnte vor allem im Kernbereich Distribution kräftig Marktanteile gewinnen. In der Schweiz und in Deutschland distribuierte
Also insgesamt 22% mehr Einheiten als 2003 und steigerte den Umsatz ebenfalls um 22% auf 1,8522 Mio. Franken. Der aus der Distribution resultierende Betriebsgewinn stieg um 22% auf 31,1 Mio. Franken.
In der Schweiz steigerte der Distributionsbereich das Volumen um 13% und den Umsatz (teilweise aufgrund der hinzugekommenen Geschäftsaktivitäten der ACS Trading) um 15% auf 1,0534 Mio. Franken. Der Umsatz mit Logistikdienstleistungen ist zwar im Vergleich mit der reinen Logistik noch gering, konnte aber aufgrund neuer Gerätegenerationen der Mobiltelefonie um 15% gesteigert werden. Wie Also mitteilt, konnte die Schweizer Gesellschaft in allen Bereichen die sinkenden Durchschnittspreise durch Effizienzsteigerungsmassnahmen kompensieren und den Betriebsgewinn (Zitat) «deutlich» steigern.
38% mehr Umsatz in Deutschland
In Deutschland konnten die Innerschweizer kräftig Marktanteile gewinnen und erzielten das beste Umsatzresultat seit der Gründung 1995: Insgesamt setzte
Also in Deutschland 38% mehr Einheiten ab und steigerte den Umsatz um 33% auf 798,8 Mio. Franken. Weissmann betont, dass dank weiteren Effizienzsteigerungen der Betriebsgewinn «markant höher» ausfiel als im Vorjahr. «Wir haben in Deutschland die Umsätze mit Retailern um 16% gesenkt, weil wir nur noch profitable Geschäfte annehmen.» Hingegen habe die deutsche Gesellschaft den Umsatz mit HP-Produkten im Vergleich zum Vorjahr um 31% und den Umsatz mit dem übrigen Fachhandel um 59% gesteigert.
Wachstumschance CE-Produkte
Für 2005 geht Weissmann für den Gesamtmarkt von einem Wachstum in Deutschland und der Schweiz zwischen 0 und 5% aus. Für eine Ergebnisprognose sei es in dem sehr schnelllebigen Geschäft zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh. Weissmann ist aber zuversichtlich, längerfristig Ergebnis und Ertrag steigern zu können.
Marc Schnyder, der Leiter des Logistikbereichs Schweiz, sieht ein sehr grosses Potential im Bereich der Consumer- und Unterhaltungselektronik-Produkte. Seit September führt
Also bereits Produkte der Hersteller
Sony und LG im Sortiment. «Wir führen zurzeit Gespräche mit weiteren Herstellern aus dem CE/UE-Umfeld und werden 2005 in diesem Bereich sicher noch weitere Schritte tun können», sagt Schnyder dazu vielsagend.
Marge verbessern
Die Betriebsgewinnmarge sank im Zweijahresvergleich von 1,9 auf 1,6%. Weissmann rechnet auch weiterhin mit einer Ebit-Marge zwischen 1,5 und 2,0%. Um bei sinkenden Stückpreisen die Gewinnmarge aber halten zu können, ist
Also auf Wachstum angewiesen. Dies soll in erster Line auf drei Arten geschehen: Mit neuen Herstellern, in neuen Segmenten (wie erwähnt CE und UE) und mit dem Bereich Logistik-Dienstleistungen.
Weissmann glaubt, dass die meisten Distributoren heute nicht kostendeckend arbeiten. «Ich bin klar der Meinung, dass die Preise über kurz oder lang steigen müssen», sagt Weissmann und verweist damit mit einem klaren Seitenhieb auf die teilweisen Dumpingmassnahmen seiner Mitbewerber. Sein Fokus sei es, Kunden zu gewinnen, nicht Konkurrenten zu schlagen. Fast mahnend fügt der Bigboss an: «Ich weiss mit Sicherheit, dass unsere Kostenstruktur viel besser ist als die unserer Konkurrenten. Wir werden deshalb keine Preiskriege anzetteln. Wenn jemand aber einen Preiskrieg wünscht, kann er ihn haben.» (mh)
