Geld ist geil
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/19
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/19
Nicht Geiz, sondern Geld ist geil. Geld macht aber auch träge. Vor allem, wenn es in grosser Menge vorhanden ist. Bei Banken zum Beispiel. Während andere Branchen durch die neuen Informatik- und Kommunkations-Technologien richtiggehend durchgeschüttelt wurden, hielt sich dieser Effekt bei den Banken bis jetzt in Grenzen – sie schrieben bald wieder Milliardengewinne. Fast scheint es so, als ob die Banken selbst auf die Bremse stünden, um die eigene Innovationsgeschwindigkeit bei der IT zu verlangsamen.
Weshalb die Banken das tun sollten? Nun, die weitere Entwicklung könnte sie Kopf und Kragen kosten. Denn wenn alle Systeme entrümpelt sind, die Informatikinfrastruktur verschlankt ist, alles höchst effizient läuft und man sich endlich wieder voll und ganz auf das eigene Kerngeschäft konzentrieren könnte, just dann stellt sich eine existentielle Frage. Was ist überhaupt unser Kerngeschäft? Finance – logisch. Aber das machen alle anderen Banken ja auch. Wo liegt es denn genau, dieses Kerngeschäft und wo sind unsere Wettbewerbsvorteile geblieben, wird sich deshalb so manches Finanzinstitut bald fragen. Die Banken, die es wagen, diese Fragen zu stellen und nicht in nützlicher Frist eine überzeugende Antwort finden, sind dem Untergang geweiht. Oder zumindest potentielle Übernahmeopfer.
Noch ist es nicht soweit. Die Entscheidungen, mit welchen Standardapplikationen von welchem Anbieter die Banken sich in die Zukunft aufmachen werden, sind noch nicht gefällt. Es dauert aber nicht mehr lange. Und wenn die Würfel einmal gefallen sind, geht es sehr schnell, bis die ersten Banken von der Bildfläche verschwunden sein werden.
Sie als IT-Profi sollten die verbleibende Zeit nutzen, um sich ins Spiel zu bringen. Die Tür ist noch einen Spalt offen. Und Sie tun gut daran, Ihren Fuss hineinzukriegen, bevor es zu spät ist. Sonst ist der Geldsack zu, denn Banken sind nicht nur träge, sondern auch geizig. Seien Sie auf alles gefasst. Viel Glück!
Matthia Pfander
Redaktor
Weshalb die Banken das tun sollten? Nun, die weitere Entwicklung könnte sie Kopf und Kragen kosten. Denn wenn alle Systeme entrümpelt sind, die Informatikinfrastruktur verschlankt ist, alles höchst effizient läuft und man sich endlich wieder voll und ganz auf das eigene Kerngeschäft konzentrieren könnte, just dann stellt sich eine existentielle Frage. Was ist überhaupt unser Kerngeschäft? Finance – logisch. Aber das machen alle anderen Banken ja auch. Wo liegt es denn genau, dieses Kerngeschäft und wo sind unsere Wettbewerbsvorteile geblieben, wird sich deshalb so manches Finanzinstitut bald fragen. Die Banken, die es wagen, diese Fragen zu stellen und nicht in nützlicher Frist eine überzeugende Antwort finden, sind dem Untergang geweiht. Oder zumindest potentielle Übernahmeopfer.
Noch ist es nicht soweit. Die Entscheidungen, mit welchen Standardapplikationen von welchem Anbieter die Banken sich in die Zukunft aufmachen werden, sind noch nicht gefällt. Es dauert aber nicht mehr lange. Und wenn die Würfel einmal gefallen sind, geht es sehr schnell, bis die ersten Banken von der Bildfläche verschwunden sein werden.
Sie als IT-Profi sollten die verbleibende Zeit nutzen, um sich ins Spiel zu bringen. Die Tür ist noch einen Spalt offen. Und Sie tun gut daran, Ihren Fuss hineinzukriegen, bevor es zu spät ist. Sonst ist der Geldsack zu, denn Banken sind nicht nur träge, sondern auch geizig. Seien Sie auf alles gefasst. Viel Glück!
Matthia Pfander
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