Microsoft macht einen auf Mac

Der Windows-Emulator für die Macintosh-Plattform geht in die nächste Runde. Die Version 7.0 unterstützt jetzt auch die G5-Rechner von Apple.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/18

     

Microsoft hat die Version 7.0 von Virtual PC veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine Windows-Emulations-Software für die Macintosh-Plattform. Sie erlaubt es, Programme auf einem Mac zu betreiben, die für Windows-Rechner entwickelt wor-
den sind. Wenn der Emulator läuft, wird nicht nur der Software sondern auch der Umgebung vorgegaukelt, es handle sich um ein Windows-System, das seine Dienste verrichtet. So ist es etwa möglich, auch Geräte anzuschliessen, die nur zum Microsoft-Betriebssystem kompatibel sind oder auf ein Windows-Netzwerk und die darin vorhandenen Ressourcen zuzugreifen.
Die wesentlichste Neuerung bei Virtual PC 7.0 ist, dass die Emulationssoftware nun auch die G5-Systeme von Apple unterstützt. Zudem soll die Leistung zwischen 10 und 30 Prozent verbessert worden sein, schreibt Microsoft. Emulatoren bremsen bekanntlich oft das System aus, da die Umsetzungsarbeit sehr viel Rechenleistung beansprucht.
Indem der Grafikprozessor des jeweiligen Mac-Rechners genutzt wird, soll die Anzeige nun flüssig und sauber erfolgen. Microsoft streicht zudem hervor, dass die Bedienung der Software einfacher geworden sei. Zum Beispiel wurde der Setup-Assistent, der durch die Installation führt, verbessert. Mit Fast Save steht zudem eine Funktion zur Verfügung, die beim schliessen des Fensters mit der Emulation den jeweiligen Systemzustand im Hintergrund speichert. Der User kann dadurch augenblicklich seine Mac-Anwendungen wieder einsetzen. Ebenfalls Erleichterung bringt ferner die überarbeitete Druckfunktion. Anwender mit dem Betriebssystem X Panther Version 10.3 können aus den Windows-Anwendungen Druckaufträge auf den jeweiligen Mac-Standarddrucker schicken.
Virtual PC wird als separates Produkt angeboten. Die jüngste Version wurde terminlich nach hinten geschoben, da zuerst das Service Pack für Windows XP abgewartet werden musste. Bei der deutschen Version, mit Windows XP Professional als Emulator, beträgt die Preisempfehlung von Microsoft 507 Franken. In den nächsten Monaten sollen zudem weitere Versionen realisiert werden. Geplant ist etwa eine Virtual PC-Ausgabe, die das Betriebssystem Windows XP Home Edition emuliert – sie wird voraussichtlich um 452 Franken angeboten werden. Weiter sind auch Versionen mit Windows 2000 in den Editionen Professional, Standalone und Upgrade geplant. Es scheint, als ob sich Microsoft besonders Mühe gibt, die Mac-User auf ihrer eigenen Plattform von Windows zu überzeugen. (map)


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