Dumm und dämlich
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/18
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/18
In diesem Heft haben wir versucht, einige Trendthemen im IT-Geschäft aufzugreifen und eine simple Frage gestellt: Verdienen Schweizer Firmen Geld mit den Trend-Anwendungen und Technologien?
Software über Internet zu mieten (Application Service Providing, ASP) wurde vor noch gar nicht langer Zeit als einer der ganz grossen IT-Trends angesehen. Anfang 2001 gaben in unserer Umfrage anlässlich der Internet-Expo noch 41 Prozent der befragten Aussteller an, ASP hätte einen starken Einfluss auf ihr Geschäft. Bereits ein Jahr später sackte der Wert auf die Hälfte ab und in den letzten zwei Umfragen erschien ASP als Trend-Thema nur noch unter «ferner liefen». Seltsam, denn letztes Jahr sagten 52 Prozent der Befragten, ADSL werde den stärksten Einfluss auf ihr Geschäft haben. Es stimmt doch nachdenklich, dass zwar ein schneller Internetzugang als wichtig fürs Geschäft angesehen wird, das Mieten von Software aber kaum jemanden interessiert. Wozu, frage ich mich, sollen Unternehmen einen schnellen Webzugang gebrauchen? Etwa damit die Angestellten schneller surfen und grössere Bilder und Filme per E-Mail empfangen und versenden können? Ganz bestimmt nicht. Kein Arbeitgeber würde das als geschäftsfördernden Vorteil ansehen. Wie steht es also um das berühmte Business-to-Business?
IP-Telefonie ist ein gutes Beispiel für ein stark wachsendes Geschäft mit Unternehmenskunden. Was sagen Sie nun aber, wenn ich Ihnen verrate, dass dieses Jahr in unserer Umfrage IP-Telefonie von der Schweizer IT-Branche als gänzlich unwichtig für das Geschäft angesehen wurde? Ist es nicht merkwürdig, dass sich die Anbieter keinen Vorteil von einer Technologie versprechen, wenn sie bei den Kunden endlich Anklang findet.
Liegt es an mir, dass ich diese Zusammenhänge nicht verstehe, oder haben Sie als Anbieter keinen Schimmer, womit Sie Ihr Geld verdienen wollen? IT ist Ihr Business, nicht das Ihrer Kunden. Verdienen Sie sich dumm und dämlich oder seien Sie es.
Markus Häfliger
Chefredaktor
Software über Internet zu mieten (Application Service Providing, ASP) wurde vor noch gar nicht langer Zeit als einer der ganz grossen IT-Trends angesehen. Anfang 2001 gaben in unserer Umfrage anlässlich der Internet-Expo noch 41 Prozent der befragten Aussteller an, ASP hätte einen starken Einfluss auf ihr Geschäft. Bereits ein Jahr später sackte der Wert auf die Hälfte ab und in den letzten zwei Umfragen erschien ASP als Trend-Thema nur noch unter «ferner liefen». Seltsam, denn letztes Jahr sagten 52 Prozent der Befragten, ADSL werde den stärksten Einfluss auf ihr Geschäft haben. Es stimmt doch nachdenklich, dass zwar ein schneller Internetzugang als wichtig fürs Geschäft angesehen wird, das Mieten von Software aber kaum jemanden interessiert. Wozu, frage ich mich, sollen Unternehmen einen schnellen Webzugang gebrauchen? Etwa damit die Angestellten schneller surfen und grössere Bilder und Filme per E-Mail empfangen und versenden können? Ganz bestimmt nicht. Kein Arbeitgeber würde das als geschäftsfördernden Vorteil ansehen. Wie steht es also um das berühmte Business-to-Business?
IP-Telefonie ist ein gutes Beispiel für ein stark wachsendes Geschäft mit Unternehmenskunden. Was sagen Sie nun aber, wenn ich Ihnen verrate, dass dieses Jahr in unserer Umfrage IP-Telefonie von der Schweizer IT-Branche als gänzlich unwichtig für das Geschäft angesehen wurde? Ist es nicht merkwürdig, dass sich die Anbieter keinen Vorteil von einer Technologie versprechen, wenn sie bei den Kunden endlich Anklang findet.
Liegt es an mir, dass ich diese Zusammenhänge nicht verstehe, oder haben Sie als Anbieter keinen Schimmer, womit Sie Ihr Geld verdienen wollen? IT ist Ihr Business, nicht das Ihrer Kunden. Verdienen Sie sich dumm und dämlich oder seien Sie es.
Markus Häfliger
Chefredaktor
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