Resellers E-Commerce in 15 Minuten

Maxdata hat sich bei Händlern im KMU-Bereich gut verankert. Grund 1: Die Marge. Grund 2: Sowohl die Artist-PCs wie auch die Belinea-Monitore werden weder im Retail noch direkt verkauft. Jetzt kommt ein dritter Grund dazu: Instant-E-Commerce.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 1999/21

     

An der Orbit haben die Maxdata-Leute den lange angekündigten Web-Shop zum ersten Mal gezeigt (ITR berichtete). Über 400 Händler haben sich, so Eric Hofmann, Geschäftsleiter von Maxdata Schweiz, den Shop vorführen lassen. Unterdessen werden bereits 60% der Bestellungen bei Maxdata online abgewickelt und über 150 Händler haben sich seit der Orbit entschieden, selbst einen Maxdata-Shop unter ihrem eigenen Namen zu betreiben. Bei Online-Bestellungen bietet Maxdata den Händlern übrigens (noch) einen Zusatzrabatt von zwei Prozent (gilt nicht für Distributionsprodukte).

Online-Bestellen: Einfach, aber alles da

Das Online-Bestellsystem glänzt durch absolute Einfachheit. In unserem Test-Account fanden wir uns innert Sekunden zurecht und hätten unsere Bestellung blitzschnell abgesetzt. Die Lieferfristen werden vom Maxdata-ERP ständig online aufgefrischt, sollten also stimmen. Was nicht sofort lieferbar ist, kommt entweder vom deutschen Lager (zwei Tage), wird BTO-gebaut (fünf Tage) oder muss bei Distis besorgt werden (mehr als fünf Tage).
Wie es sich gehört für ein Online-Bestellsystem, das an die ERP-Lösung angebunden ist, können Händler den Status ihrer Bestellungen abrufen, den Produktionsstatus der BTO-Artist-PCs nachschauen, die offenen Rechnungen überprüfen und die Aufträge der letzten 30 Tage abchecken. Alles sehr einfach, zu 100% im Browser ablaufend und schnell.

Your own E-Shop

Einen einfachen Shop aufzustellen ist heute nicht mehr die schwierigste oder teuerste Sache der Welt. Doch der Haken liegt bei der Datenpflege und im Marketing, respektive der Bekanntmachung des Shops. Wer möchte schon die tausende von möglichen, verschiedenen PC-Konfigurationen täglich updaten? Diese Aufgabe übersteigt meistens die Möglichkeiten eines «kleinen» Resellers, der seine Zeit beim Kunden verbringen muss, statt im Backoffice.
Die Überlegung von Maxdata ist richtig: Die Baarer bieten den Resellern die Möglichkeit, sich mit den Datenbeständen von Maxdata und zusätzlichen, eigenen Produkten, einen Shop einzurichten. Die Daten von Maxdata werden laufend aus dem Maxdata-ERP à jour gehalten. Dies ist möglich, weil die Shops durch den Maxdata-Partner, die Basler Linax AG, gehostet werden.
Voraussetzung ist natürlich, dass man bereits über eine eigene Site verfügt. Da hinein wird dann der Link zum «eigenen» Maxdata-Shop bei der Linax eingefügt.

15 Minuten?

Recht vollmundig versprechen die Maxdata-Leute, ein Reseller könne sich den Shop in 15 Minuten konfigurieren. Wir haben es ausprobiert: Vielleicht ist die Angabe von einer Viertelstunde etwas sehr optimistisch. Doch sie ist auch nicht völlig unglaubwürdig. Mehr als eine Stunde für einen Shop mit ausschliesslich Maxdata-Produkten sollte auf jeden Fall niemand haben – und das ist ja schon mal nicht schlecht.

Drei Assistenten verhelfen zum virtuellen Laden:

Im Wizzard für Stammdaten meldet man sich an, definiert Kopf- und Fusszeile sowie ein Hintergrundbild und legt die Zahlungsmodalitäten für die Kunden fest.
Im Wizzard für Preisschemata wird es für den margenbewussten Händler erst recht interessant. Hier legt er nämlich die Endkundenpreise als Funktion seiner Einkaufspreise fest. Man kann verschiedene Preisschemata definieren und speichern und diese dann später den diversen Produktegruppen zuordnen. Natürlich ist das auch eine interessante Funktion, um selbst hinzugefügte Produkte zu kalkulieren.
Im dritten und letzten Wizzard werden die Produktegruppen von Maxdata festgelegt, die man in seinem E-Laden verkaufen möchte. Man kann die Produkte gruppenweise oder auch einzeln in seinen Laden aufnehmen oder eben auslassen.
Für eigene Produkte gilt es weitere eigene Warenfamilien und Untergruppen zu eröffnen. Die Daten müssen dann manuell eingegeben werden. Linax kann ansonsten auch den SQL-Server, der hinter dem Shop steht, mit einem richtig strukturierten Ascii-Flatfile «füttern».
Ist der Laden konfiguriert, bekommt der Händler ein paar Zeilen Code, die es in den Code der eigenen Seite einzufügen gilt. Fertig.

Die Kosten

Die reinen Kosten für den E-Shop bei Maxdata, respektive Linax sind gering. Es fallen eine einmalige Gebühr von 50 Franken und ab nächstem Jahr monatlich 100 Franken an. That’s it. Dazuzurechnen sind allerdings noch die Kosten und der Aufwand, den Shop zu bewerben (zum Beispiel auf Flyern, Rechnungen etc. darauf hinzuweisen) und der Aufwand, um die eigenen Produkte laufend aktuell zu halten.
René Senn von Senn Multimedia warnt allerdings vor zu grossen Hoffnungen in den Shop. Er selbst generiert erst Umsatzbruchteile mit dem Shop und denkt, dass sich dies auch nicht so bald ändern wird, denn seine KMU-Kunden würden meistens den persönlichen Kontakt benötigen. Allerdings würden seine Kunden den Konfigurator im Shop rege benützen, dann aber mit der ausgedruckten Konfiguration in den Laden kommen und dort bestellen. Senn warnt vor dem Aufwand bei der Pflege der eigenen Produkte im Shop. Dieser würde meistens unterschätzt.

Einschränkungen


Das Maxdata-Angebot hat einige Einschränkungen, die es jedoch bei diesem Preis und der Einfachheit der Installation in Kauf zu nehmen gilt. So kann der Konfigurator den zusammengestellten PC oder Server noch nicht auf Plausibilität überprüfen (dies soll sich bald ändern) und das Look-and-Feel ist völlig von Maxdata vorbestimmt. Wer seinen Shop mit seiner eigenen CI (Corporate Identity) versehen will, ist bei Maxdata am falschen Ort. Der grösste Nachteil liegt aber im Konzept des Hostings durch Dritte. Der Shop lässt sich nicht an die eigene betriebswirtschaftliche Software anbinden, bleibt also zwangsläufig eine Insellösung. (hc)


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