Mitarbeiterportale sind unterentwickelt


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/05

     

Von der Einführung eines Intranets versprechen sich 68% der Unternehmen Einsparungen bei administrativen Tätigkeiten und eine Verbesserung der Qualität der hinterlegten Daten. 45% erwarten steigende Produktivität der Mitarbeiter. 25% wollen einen einheitlicheren Wissensstand der Mitarbeiter und schnelleren Zugriff auf Informationen, so eine Studie von Cap Gemini Ernst & Young (CGEY).
«Das Finanzielle ist wie so häufig Dreh- und Angelpunkt bei Einführung oder Ausbau eines Mitarbeiterportals», erläutert Martin Classen, Leiter des Human Resources Beratungsbereichs bei Cgey. «Den Weg zu einer umfangreichen Intranetlösung haben bislang nur wenige – meist aus der Hightech-Branche stammende – Unternehmen zurückgelegt.»
Auf der Liste mit den grössten Hindernissen, eine umfassende Lösung zu implementieren, stehen hinter den Budgetgründen (64%) die fehlende Akzeptanz bei den Mitarbeitern (46%) und fehlende Verantwortlichkeiten im Unternehmen für den Aufbau und Betrieb eines Portals (41%). Hinzu kommt, dass 37% der befragten Unternehmensvertreter der Ansicht waren, mehr als die Hälfte ihrer Mitarbeiter sei für die Arbeit mit dem Intranet nicht ausreichend qualifiziert.
Paradoxerweise bescheinigen sie den Beschäftigten gleichzeitig Interesse an neuen Medien. Die Intranet-Wunschliste wird von der Entlastung der Human Resources Abteilung angeführt. Dazu gehören Vereinfachung von Personal- und Dienstreiseabrechnung, Zeiterfassung und E-Learning. Personalisierte Informationssysteme kommen mit 53% an zweiter Stelle, gefolgt von einem issensmanagement-System mit 43%.
Dr. Björn Alex, Principal Transformation Consulting People Practice von Cgey, ergänzt speziell zu den bekannt vorsichtigen Schweizern: «In Schweizer Unternehmen wird das Thema derzeit fast überall diskutiert; jedoch schrecken viele Unternehmen vor derartigen Investitionen zurück, weil es schwierig ist, den Wertbeitrag eindeutig zu bestimmen.» (ava)


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