Remedy-Übernahme durch BMC definitiv


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/21

     

Die bereits vor zwei Monaten angekündigte Übernahme der Businesseinheit «Remedy» von Peregrine Systems durch den System Management Software-Spezialisten BMC ist nun endlich definitiv. BMC macht dafür 350 Millionen Dollar in bar locker und übernimmt zusätzlich die Schulden von Remedy. Remedy wird von BMC in einer separaten Organisation unter dem alten Namen geführt.

Verzögerung wegen Chapter 11

Zur Verzögerung bei der definitiven Bestätigung des Deals war es gekommen, weil Peregrine, gleichzeitig mit der ursprünglichen Ankündigung am 22. September, um Gläubigerschutz nach dem Chapter-11-Statut ersucht hatte. Die Gesetzgebung rund um Chapter 11 schreibt zum Schutz der Gläubiger vor, dass die Transaktion vom US Bankruptcy Court und verschiedenen regulativen Behörden genehmigt werden muss.
Zusätzlich sind von Aktionärsseite Klagen gegen Peregrine eingereicht worden, welche die Abwicklung der Remedy-Übernahme zwar nicht direkt betroffen, aber verzögert haben.
Die positiven Erfahrungen, die man in der Vergangenheit mit Remedy sammeln konnte, waren laut BMC ausschlaggebend für den Deal. Es wurden verschiedene Projekte realisiert, in denen Service- und System Management miteinander integriert wurden.

Service Management als Ergänzung

Remedy stellt Service- und Asset-Management-Lösungen her, die in Zukunft BMCs System-Management-Lösungen ergänzen sollen. In der Praxis bedeutet das zum Beispiel, dass die BMC-Software dem IT-Support oder Help Desk den Ausfall eines Systems meldet, und gleichzeitig automatisch in Remedys «Action Request System» ein Trouble-Ticket eröffnet.
Während dieses bearbeitet wird, wissen Support-Mitarbeiter, wie sie auf Anfragen und Reklamationen von Usern reagieren müssen. Ist das Problem gelöst ist, wird dies wiederum automatisch der Support-Organisation und den betroffenen Usern mitgeteilt. Allerdings will BMC auch in Zukunft noch in Projekten bei Bedarf Lösungen von Remedy-Konkurrenten integrieren.

Partnernetzwerk wird erhalten


In der Schweiz gehören zum Beispiel UBS und die Zürich Versicherung zu Remedys Grosskunden. Gemäss Rolf Kessler (Bild), Managing Director von BMC Schweiz, haben Kunden und Partner von Remedy das Engagement von BMC Software wohlwollend aufgenommen. Die Partnernetzwerke von BMC und Remedy würden sich gut ergänzen. Remedy verfüge über ein starkes Partnernetzwerk an Entwicklern und Integratoren, und diese Partnerschaften würden auch in Zukunft gepflegt und weiter ausgebaut. Auch die Arbeitsplätze der beiden bisherigen Remedy-Mitarbeiter in der Schweiz sollen erhalten bleiben. (hjm)


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