Hoffnungen im Smartcard-Markt

Grössere Nachfrage im E-Commerce-Bereich, Initiativen der Kreditkartenfirmen, E-Government und die Terroranschläge in den USA sollen die Nachfrage nach Smartcards erhöhen und den Markt für Lesegeräte und Terminals antreiben.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/20

     

Das Wachstum im E-Commerce-Bereich, grosse staatliche IT-Projekte und nicht zuletzt das gesteigerte Sicherheitsbewusstsein nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 sollen dafür sorgen, dass der Absatz von Smartcards als Sicherheitstechnologie anzieht, sagen die Marktforscher von Frost & Sullivan.
Diese Tatsache wiederum wird sich selbstredend positiv auf den Markt für Lesegeräte und Terminals für Smartcards auswirken: Die Umsätze sollen weltweit von heute 1,42 Mrd. Dollar auf 3,3 Mrd. im Jahr 2006 wachsen, die Stückzahlen sich bis dahin von 9,1 auf 25,4 Millionen abgesetzte Geräte pro Jahr um den Faktor 2,8 erhöhen.

PC-Massenmarkt und Kreditkartenfirmen

Ausser den genannten Einflussquellen wird der PC-Massenmarkt eine entscheidende Rolle für den Markt für Smartcard-Lesegeräte spielen, sagen die Auguren. Dies deshalb, weil Lesegeräte durch die Bemühungen der PC-Hersteller dereinst zu einer fest installierten Komponente des Standard-PCs werden sollen. Und diese Entwicklung wollen sich die Kreditkartenfirmen Europay, Mastercard und Visa mit ihrer EMV-Initiative zunutze machen. Anoop Ubhey, Analyst bei Frost & Sullivan: «Visa- und Mastercard spielen eine wichtige Rolle als Schrittmacher auf den Bank- und Kassen-Terminalmärkten.
Die Initiative von Europay-Mastercard-Visa und die von diesen Instituten angebotene Haftungsumkehr weg vom Händler auf die kartenausgebenden Banken werden die zentralen Entscheidungskriterien sein, um zu EMV-kompatiblen Smartcards und Smartcard-Terminals überzuwechseln.» Deshalb müssten laut Ubhey innerhalb der nächsten Jahre 22 Millionen Kreditkarten-Terminals ersetzt oder nachgerüstet werden. Die hohen Unkosten für die Aufrüstung der Infrastruktur werden das Wachstum aber wiederum deutlich bremsen.

Staat und Privatmarkt

Das Wachstum entscheidend fördern werden laut Ubhey sicher E-Government-Projekte, da hier ein grosses Interesse daran bestehe, Daten von sehr grossen PC-Anwendergruppen durch Smartcard-basierte Sicherheitslösungen zu schützen. Besonders in den USA erhofft man sich durch das seit den Terroranschlägen gesteigerte Sicherheitsbewusstsein eine erhöhte Nachfrage, welche sich wiederum auf den Privatmarkt durchschlagen könnte. Dazu Ubhey: «Der staatliche Bereich der Kartennutzung ist ein hochpotenter Markt, vor allem hier sind hohe Umsatzzahlen und ein riesiges, schnell wachsendes Marktpotenzial zu erwarten.»

EMEA ist Vorreiter

Aufgrund des beherrschenden Marktanteils wird in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) das kräftige Wachstum bei der Aufstellung von Smartcard-Lesegeräten und -Terminals erwartet. Für 2006 rechnet Frost & Sullivan mit einem Anteil der EMEA-Region von 46,6 Prozent am Gesamtmarkt, Amerika werde mit 32,5 Prozent Platz zwei und der asiatisch-pazifische Raum mit 20,9 Prozent Platz drei belegen. (mh)

Die wichtigsten HerstellerSmartcard-Lesegeräte


Markführer: Gemplus
Nummer 2: SCM Microsystems
Nummer 3: Omnikey


POS-Terminals


Marktführer: Ingenico
Nummer 2: Hypercom
Nummer 3: Verifone


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