Der mit dem Jaguar tanzt

Vom 10. bis zum 14. September fand in Paris die europäische Apple Expo statt. Apple-Chef Steve Jobs reiste persönlich an und präsentierte sich vor allem als der, der mit dem Jaguar tanzt.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/16

     

Da neue Hardware-Produkte wie der iMac2 nicht vor Oktober erwartet werden, stellte Apples iCEO Steve Jobs an der Apple Expo in Paris die aktuelle Produktpalette vom iMac über eMac und iPod bis zu den Dual-Prozessor-Power Macs im Schnelldurchlauf vor, um sich dann ganz dem Mac OS X v10.2 Jaguar und den neuen i-Produkten zuzuwenden.
Erstmals ging der Apple Chef dabei auf neue Lokalisierungen für Jaguar ein. So sollen die Services von Sherlock 3 bald auch europäischen Anwendern zur Verfügung stehen. Demnächst werden sich die Aktienkurse für die Börse von Paris abrufen lassen. Es ist aber nicht auszuschliessen, dass in Zukunft auch andere europäische Handelsplätze beobachtet werden können. An einer Anpassung des eBay-Zugriffs für Europa wird ebenfalls gearbeitet. Zudem sei Apple im Gespräch mit Anbietern von sogenannten «Gelben Seiten».
Gute Nachrichten gab es für die Freunde elektronischer Kalender: Das an der Macworld in New York erstmals vorgestellte Programm iCal ist ab sofort erhältlich. Der Kalender setzt Mac-OS X 10.2 voraus. Der Gratis-Download hat eine Grösse von 6,2 MB.
Von iSync soll bis Ende des Monats eine Betaversion verfügbar sein. Das Programm ermöglich den automatischen Abgleich zwischen iCal und anderen Programmen mit einem Handy, dem iPod und anderen externen Geräten.
Für die automatische Konfiguration von Peripherie in IP-Netzwerken enthält Mac OS X 1.2 die Technologie «Rendezvous». Sie basiert auf standardisierten Netzwerkprotokollen und der sogenannten «Zero-Configuration»-Technologie, die Geräte in jedem beliebigen IP Netzwerk – darunter Ethernet und 802.11 WLAN – automatisch entdeckt und miteinander verbindet. Verschiedene Unternehmen haben die Bereitschaft bekundet, Rendezvous ebenfalls in ihre Produkte zu integrieren.

Ende für OS 9

Apple sei, so Jobs, mit Mac OS X unterdessen zur Nummer Eins unter den Unix-Ausstattern avanciert, vor Sun und allen anderen. 20 Prozent der Mac-Anwender hätten bereits auf OS X umgestellt. Bis Januar 2003 will man fünf Millionen Mac OS X Anwender erreicht haben. Auch die Zahl der nativen Mac OS X Programme, so Jobs, steige ständig. Selbst für Quark Xpress, das bisher nur unter Mac-OS 9 läuft, erwarten die Apple-Bosse vom Hersteller schon bald die

Ankündigung einer nativen MacOS X-Version.


Ab Januar werden neue Macs nicht mehr von Mac OS 9 starten können, sondern nur noch unter Mac OS X booten. Den Entwicklern im eigenen Hause und bei Drittherstellern, so Jobs, können nur schon aus Kostengründen nicht mehr länger zugemutet werden, beide Systeme zu unterstützen. Das klassische Mac OS bleibt aber für ältere Programme nach wie vor in Form der «Classic»-Emulation erhalten, die mit Jaguar deutlich schneller wurde. (fis)


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