Der Grossindustrielle Thomas Schmidheiny (Holcim/Holderbank) zieht sich aus dem
Verwaltungsrat der Zürcher Softwareschmiede Think Tools zurück. Schmidheiny stehe an der ordentlichen Generalversammlung vom 20. Juni nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung, liess das Unternehmen verlauten. Als ob es sich das Unternehmen leisten könne, hiess es ausserdem, es werde Schmidheiny keine Abgangsentschädigung bezahlt.
Think Tools kommt und kommt nicht auf einen grünen Zweig. Im ersten Quartal 2002 konnte das Unternehmen, an dem der Grossaktionär Albrecht von Müller 41,3 Prozent hält, gerade noch 0,4 Mio. Franken Umsatz erwirtschaften. Im Vergleichsquartal des Vorjahres waren es noch 1,1 Mio. Franken. Auch der Verlust stieg von 4,2 auf 4,8 Mio. Franken.
Im Jahr 2001 erwirtschaftete Think Tools einen Gesamtumsatz von nur 3,4 Mio. Franken im Vergleich zu 25,3 Mio. im Jahr 2000. Begründet wird das schlechte Ergebnis mit dem Rückgang von Investitionen im IT-Bereich. Der Aufbau einer erfolgreichen Softwarefirma benötige Zeit, heisst es. Bei den Prognosen für das laufende Jahr dürfte diese mitunter knapp werden. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 6 Mio. Franken und einem Nettoverlust von 17 Mio. Franken.
Das am SWX New Market kotierte Unternehmen gab in Zeitungsinseraten ausserdem Details zum öffentlichen Rückkaufangebot bekannt. Ein Rückzug der Aktien von der Börse im Anschluss an das Rückkaufangebot sei nicht geplant, eine spätere Dekotierung sei aber nicht ausgeschlossen.
Ausserdem hiess es, es sei nicht sichergestellt, dass die verbesserte Version der Software, deren Markteinführung bis Ende des zweiten Quartals geplant sei, eine Steigerung der Erlöse bewirken wird. (sk/mh)