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Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/09

     

Logitech mit Rekordergebnis: Logitech hat im Geschäftsjahr per Ende März seinen Reingewinn um zwei Drittel auf 75 Mio. Dollar gesteigert. Der Umsatz wuchs um 28 Prozent auf 944 Mio. Dollar. Logitech scheint weiterhin immun gegen die IT-Krise. Die Schweizer Börse hat allerdings eine formelle Untersuchung gegen Logitech eingeleitet. Es geht um eine mögliche Verletzung der Regeln zur Ad-hoc-Publizität im Rahmen der Veröffentlichung dieser Zahlen.
Distefora konzentriert sich: Distefora hat einen Verlust von 157,4 Mio. Franken vermeldet, dies bei einem Umsatz von nur 75,2 Mio. Franken. Die liquiden Mittel sind tief. Die Firma will die Bereiche mobile Kommunikation und Navigation verkaufen.
Dell gegen Speicherchip-Kartell: Dell hat diversen Speicherchip-Anbietern vorgeworfen, einem Kartell gleich die Preise für ihre DRAM-Produkte nach oben getrieben zu haben. Das will Dell jetzt brechen, in dem die Texaner sich über alternative DRAM-Quellen eindecken.
WS-I auch mit Sun? Sun will nun doch bei der von Microsoft und IBM gegründeten «Web Services Interoparibility Organization» (WS-I) mitmachen, nachdem Sun für einen der begehrten Sitze im Direktorium kandidieren darf. IBM befürwortet dies, Microsoft nicht.
Siemens baut weiter ab: Der Netzwerk- und Telekombereich von Siemens hat den Abbau von weiteren 6500 Stellen angekündigt. Allerdings wurde für das vergangene Quartal zugleich ein besser als erwarteter Gewinn von 1,28 Mrd. Euro ausgewiesen.
AMD-CEO tritt ab: Der AMD-Firmenchef Jerry Sanders ist nach 32 Jahren an der Spitze des Chipherstellers abgetreten. Sein Nachfolger, Hector Ruiz, wurde schon zuvor bestimmt. Um Sanders extravaganten Stil ranken sich viele Geschichten. Er hat AMD gegen Intels Bemühungen zu einem Major Player gemacht.
Microsoft wollte Nintendo kaufen: Microsoft wollte gemäss den Ausführungen in einem neuen Buch über die XBox eigentlich zunächst Nintendo für 25 Mrd. Dollar kaufen. Es kam zu Treffen, in denen Nintendo überzeugt werden sollte, den Gamecube aufzugeben.
Schwerer Stand: Prozessbeobachter im Fall gegen Microsoft haben der Firma keine sehr guten Chancen eingeräumt. Ihr Argument, die drohenden Massnahmen würden zu einer Markt-Fragmentierung führen, seien im heutigen Antitrust-Recht wenig überzeugend. Microsoft will CEO Steve Ballmer im Antitrust-Prozess übrigens nicht in den Zeugenstand rufen. Top-Manager Jim Allchin wird allerdings noch aussagen. Microsoft und Nvidia im Streit: Nvidia ist über die Lieferung von Grafikchips für die Xbox mit Microsoft in Streit geraten. Es geht um den Preis der Chips. Die Xbox-Umsätze machen 15 bis 20 Prozent des Nvidia-Umsatzes aus. Es läuft ein Schiedsverfahren.
Oracle will gläserne Bürger: Oracle wirbt in den USA kräftig für möglichst umfassende Datensammlungen über Bürger. Dies soll dem Staat mehr und bessere Sicherheitsmassnahmen ermöglichen. Kleiner Nebeneffekt: Oracle kann mehr Datenbanksoftware verkaufen.
Apple verklagt QT-Lizenzgeber: Apple hat die Firma Sorenson verklagt, die Apple-Technologie für Quicktime geliefert hat. Sie soll eine Exklusivitätsvereinbarung verletzt haben, weil sie Technologie auch an Macromedia für die Flash-Plattform gab.
AOL mit massivem Verlust: AOL Time Warner wies für das erste Quartal einen Verlust von 54,2 Mrd. Dollar aus, hauptsächlich wegen Abschreibungen nach dem Merger von 2001. Der Umsatz stieg um 4 Prozent auf 9,8 Mrd. Dollar, Tendenz angeblich steigend.
Vivendi-Aktionärsversammlung ungültig: Der französische Medienkonzern muss seine Hauptversammlung wiederholen. Grund: Das elektronische Abstimmungsbox-System wurde entweder manipuliert, oder aber es funktionierte nicht richtig. Auf der Versammlung gab es umstrittene Entscheide.
Merrill Lynch entschuldigt sich: Das US-Finanzhaus hat sich dafür entschuldigt, dass es Kunden offiziell Titel zum Kauf empfohlen hat, die Analysten in internen Mails als Abfall bezeichnet hatten. Die Staatsanwaltschaft untersucht den Fall.
Siemens beteiligt sich an Symbian: Siemens will sich für 17,7 Mio. Dollar mit 5 Prozent an der Softwarefirma beteiligen, die bisher von Psion, Sony Ericsson, Nokia, Motorola und weiteren gehalten wird. Symbian entwickelt in Konkurrenz zu Microsoft ein Betriebssystem für mobile Kleincomputer.
JDS Uniphase weiter mit Verlust: Die Glasfaserspezialistin wies für das vergangene Quartal einen Verlust von 4,3 Mrd. Dollar aus. Der Umsatz ging um zwei Drittel auf 261,8 Mio. Dollar zurück. 2000 Stellen wurden kürzlich abgebaut; weitere 2000 sollen folgen.
Riesenverlust für Hitachi: Hitachi wies für das vergangene Jahr einen Verlust von 3,7 Mrd. Dollar aus. Im Jahr zuvor gab es noch Gewinn. Die Firma will dieses Jahr wieder in die schwarzen Zahlen gelangen. Der Umsatz fiel um 5 Prozent.
EDS verpasst Ziel: EDS wies für das vergangene Quartal einen Gewinnzuwachs von 301 auf 354 Mio. Dollar aus. Der Umsatz stieg nur um 8 Prozent auf 5,34 Mrd. Dollar an. Erwartet wurde ein Wachstum von 13 Prozent.
Ariba mit weniger Verlust: Ariba konnte seinen Verlust im vergangenen Quartal von 1,84 Mrd. auf 153,9 Mio. Dollar abbauen. Der Umsatz liegt allerdings immer noch weit unter den Verlustzahlen, er ging von 90 auf 57,19 Mio. Dollar zurück.
Peoplesoft legt zu: Peoplesoft konnte seinen operativen Gewinn im letzten Quartal um 28 Prozent auf 46 Mio. Dollar steigern. Der Umsatz ging allerdings von 514,2 auf 483,3 Mio. Dollar zurück. Die Lizenzeinnahmen fielen von 153,3 auf 133,3 Mio.
Lexmark besser als erwartet: Lexmark wies für das vergangene Quartal zwar einen Gewinnrückgang von 79,7 auf 71,5 Mio. Dollar aus, doch war dies besser als erwartet. Der Umsatz stieg von 988 Mio. auf 1,05 Mrd. Dollar.
Hynix will keine Übernahme: Hynix hat ein 3 Mrd. Dollar schweres Übernahmeangebot der US-Firma Micron abgelehnt. Das Überleben der Firma sei allein möglich, so die überraschende Begründung. Micron zog das Angebot zurück – und der Hynix-CEO trat zurück. Vorher war es zu Arbeiterprotesten gekommen. Mehr als 8000 der 13’200 Arbeiter hatten mit der Kündigung gedroht, sollte es zum vorgeschlagenen Verkauf kommen.
Unisphere trennt Sprachgeschäft ab: Unisphere will sich neu auf Internet-Router beschränken. Das Voice-Networking-Geschäft wird der Muttergesellschaft Siemens gegeben, die es in den Bereich Info- und Kommunikationsnetzwerke ICN eingliedert.
Adobe obsiegt gegen Macromedia: Adobe hat im Patentstreit gegen Macromedia eine Summe von 2,8 Mio. Dollar zugesprochen erhalten. Es ging um ein Verfahren zur Positionierung von Bildschirmelementen. Eine Gegenklage steht allerdings noch an.
Apple dank iMac stärker: Apple hat seinen weltweiten Marktanteil im ersten Quartal dank guten Verkäufen des iMac verbessern können. Man kam auf Platz 9 und verdrängte damit Acer. Apple lieferte insgesamt 809’000 Geräte aus. Quelle: IDC.
Realnetworks und Sony kooperieren: Sony beteiligt sich mit 11 Mio. Dollar zu einem Prozent an Realnetworks. Zugleich haben die beiden einen mehrjährigen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Es geht u.a. um Audio- und Video-Verteilung über Heimnetze.
Sapient mit Verlust: Die Beraterfirma meldete für das erste Quartal einen Reinverlust von 54 Mio. Dollar, verglichen mit 48,3 Mio. im Vorjahr. Gewisse ausserordentliche Gewinne sind nicht enthalten. Der Umsatz fiel um 54 Prozent auf 50 Mio. Dollar.
Weniger Risikokapital: Die Risikokapital-Investitionen in den USA sind im ersten Quartal gegenüber dem vierten Quartal um 23 Prozent auf 6,23 Mrd. Dollar zurückgegangen. Die Zahl der Deals sank von 994 auf 787. Quelle: PWC.


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