Hoi RoI


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/08

     

Mit E-Business-Projekten kann ein Manager heute nicht mehr à priori einen Blumentopf gewinnen. Dass die Internet-Euphorie längst vorbei und Ernüchterung eingekehrt ist, hat im Markt für Content Management Systeme, auf Anbieter- und Dienstleisterseite zur Konsolidierung geführt. Und auch manchen Endkunden hat die Gier nach Prestige, Produktivitätssteigerung und die damit verbundenen Aufwendungen für Webprojekte den Kopf gekostet.
Heute wird nicht mehr gekauft, was möglich, sondern was nötig ist. Das zeigen zum Beispiel die sinkenden Umsatzzahlen des einstigen Überfliegers Broadvision. Grosse Unternehmen sind nicht mehr bereit, in einer «Feuerwehrübung» E-Business-Projekte aus dem Boden zu stampfen und dafür nur schon für die Lizenzen Unsummen hinzublättern.
Das kommt schlankeren und damit billigeren Systemen zugute, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. Allerdings werden auch in diesem Segement die lokalen Anbieter durch den Eintritt von Microsoft in den CMS-Markt mit harter Konkurrenz rechnen müssen. Sobald das Produkt der Redmonder besser ausgereift ist, dürfte sich hier der Überlebenskampf weiter zuspitzen.
Hinzu kommt, dass die Web-Dienstleister zu oft und zu lange mit überrissenen Forderungen ihre Kunden im wahrsten Sinne abgezockt haben. Wer heute mit CMS-Projekten Kunden gewinnen will, muss erst beweisen, dass sich der Einsatz eines Systems auch lohnt. «Nach Aufwand» verrechnen wird nicht mehr akzeptiert.
Unternehmen erwarten Fixpreise und Transparenz auf Kosten- und Leistungsebene — der CMS-Markt ist vom Anbieter- zum Käufermarkt geworden. Wer Kunden plausibel machen kann, dass CMS Mehrwert und einen schnellen Return on Investment bringt, wird in diesem Markt auch weiterhin Geld verdienen können.
Markus Häfliger
Chefredaktor


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