Böse Zeiten für PC-Käufer

Wegen steigenden DRAM- und TFT-Preisen werden PCs teurer oder abgespeckt.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/06

     

Apple hat es vorgemacht: Möglichst weit weg von der Heimat, an der Macworld-Expo in Tokio, verkündete Steve Jobs die unangenehme Nachricht: Aufgrund gestiegener Komponentenkosten bei Speicherbausteinen und LCD-Flachbildschirmen wird der Preis für den iMac angehoben. In der Schweiz kostet das Designer-Stück mit dem schwebenden TFT-Display in der 800 MHz-Version ab sofort 3599 Franken und mit 700 MHz 2799 Franken.

Speicherkosten verdreifacht

«Steigende Komponenten-Kosten sind ein industrie-weites Problem», erklärte Apple Marketing-Chef Phil Schiller, «seit Januar haben sich die Speicherkosten verdreifacht und Flachbildschirme sind um 25 Prozent teurer geworden – mit wenig Aussicht auf Besserung. In dieser Lage mussten wir unsere Preise anpassen.»
Apple kann sich die Preiserhöhungen vielleicht leisten, denn die Produktion vermag der Nachfrage nicht gerecht zu werden: 125’000 iMacs wurden laut Jobs bisher ausgeliefert, doch dem standen bereits drei Wochen nach der Einführung 150’000 Vorbestellungen gegenüber.

Abspecken oder Preise erhöhen

Nun scheinen aber auch andere PC-Hersteller nachzuziehen: Wie die japanische Finanz-Zeitung Nihon Keizai Shimbun berichtet, wollen einige Firmen die Preise für ihre Rechner um 10 bis 20 Prozent anheben. NEC bestätigte entsprechende Pläne, mochte aber noch keine Details bekannt geben. Laut dem Zeitungsbericht sollen auch IBM und Fujitsu an Preiserhöhungen denken. Massiv teurer geworden seien insbesondere DRAM-Chips und LCD-Bildschirme, sagte NEC.
Nach Berichten asiatischer Newsdienste sollen Hynix und Samsung bereits anfangs Februar die Preislisten für Vertragskunden nach oben korrigiert haben. An den Spotmärkten erreichten die Preise ein neues Hoch. Einkäufer bezahlen laut DRAMExchange.com mittlerweile für 133 MHz Single-Data-Rate
-Chips mit 128 MBit Kapazität bis zu vier Dollar. DDR-Bausteine mit gleicher Kapazität kosten noch etwas mehr.
US-Quellen vermuten, dass die meisten PC-Anbieter ihre Preise zwar angesichts der Situation auf
dem PC-Markt nicht erhöhen, wohl aber die Konfigurationen abspecken werden. (fis)


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