Outsourcing hui, Datacenter pfui

Während der PC-Markt kränkelt, werden Outsourcer von einem zweistelligen Wachstum profitieren. Datacenter-Fläche gibt es allerdings im Überfluss.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/06

     

Frits van der Graaff, der Country Manager von IXTelehouse Schweiz hat ein Luxusproblem: Sein Datacenter ist voll. Mit seinem Problem steht er ganz alleine auf weiter Flur – unvermietete Datacenter-Fläche gibt es zur Zeit in Zürich in Hülle und Fülle. Einige Anbieter werden sich zurückziehen. So scheint man sich bei Colt die Schliessung des Zürcher Datacenters zu überlegen. Ein Entscheid ist für die nächsten Tage angekündigt.
In einer schwierigen Lage steckt auch Energis Schweiz. Die britische Mutter will sich auf die Insel zurückziehen – ein Käufer für das Center in Wallisellen wird gesucht. Geschäftsführer Andy Hinder überlegt sich einen MBO: «Ich glaube an das Geschäftsmodell.»
Stefan Vogt, der bald abtretende (er gönnt sich ein «Sabbatical») Leiter von Interxion Schweiz ist da in einer etwas gemütlicheren Lage. Er sagt, Interxion sei zur Zeit zu 30% ausgelastet. «Wenn nicht gerade ein Drittel unserer Kunden Konkurs geht, können wir die jetzige Phase gut durchstehen. Unser Business-Plan ist voll finanziert.»
Auch die kleinen, regional verteilten Datacenter von Cybernet sind, ausser in Zürich, nur wenig ausgelastet. Cybernet-Chef René Waser wird nun den grossen Marketing-Hammer auspacken. Warum nicht den Kunden gratis Housing-Platz anbieten, wenn sie sich dafür verpflichten, Bandbreite bei ihm zu beziehen? Die Kosten für Raum und Unterhalt hat Cybernet ja eh und Bandbreite ist zur Zeit auf dem freien Markt in Hülle und Fülle zu haben.
Alle sind sich einig: Auf dem Markt für Datacenter herrscht ein riesiges Überangebot. Der «Shake-Out» hat begonnen. (hc)


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