Cebit 2002 – Ruhiger Beginn auf hohem Niveau


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/05

     

Auch an der Cebit ist die vor sich hindümpelnde Weltwirtschaft nicht spurlos vorübergegangen. Nach dem Rekordjahr 2001 ist ein Rückgang der Ausstellerzahlen zwar nicht gleich eine Krise, doch auffällig viele amerikanische Hersteller haben diesmal auf die Reise nach Hannover verzichtet.
Aus der Schweiz ist ein breit gefächertes Spektrum an Herstellern, Entwicklern und Dienstleistern vertreten. Insgesamt 95 Unternehmen präsentieren vom 13. Bis 20. März auf der Cebit ihre Produkte.

Herzstück Osec

Einmal mehr das Herzstück der eidgenössischen Aktivitäten sind der Stand der Osec, mit dem Schwerpunkt Software, Internet und Solutions, so wie die Präsentation «Technologiestandort Schweiz». So findet man dort unter anderen auch die Pulinco AG aus Zollikofen. Matthias Scheurer, Senior Consultant bei Pulinco, attestiert dem Schweizer Verband und der Messeleitung gute Arbeit im Vorfeld und vor Ort.
Auch die Unterstützung durch eine Veranstaltung mit dem Schweizer Botschafter am Freitag zeige, dass die Hersteller von offizieller Seite nicht im Stich gelassen werden. «Der Messebeginn verlief allerdings ruhiger als im letzten Jahr», gibt Matthias Scheurer den allgemeinen Eindruck wieder. Dennoch dürfte man dort, wie auch bei der Bison Schweiz von den neuen Hallenpartnern profitieren.

Von den Nachbarn profitieren

«Entgegen der Aufteilung im Vorjahr sind heuer sowohl IBM als auch Microsoft in der Halle 4 vertreten», erläutert Iris Weber, Head of Communication bei Bison Schweiz die Situation. «Schon am ersten Tag konnten wir ein deutlich gesteigertes Publikumsinteresse feststellen.» Iris Weber zeigte sich rundum zufrieden mit dem Auftakt der Veranstaltung. Für ein Unternehmen, das sich auf Integration verschiedenster Anwendungen und Systeme in einer strukturierten Umgebung spezialisiert hat, ist die räumliche Nähe zu den Hauptlieferanten seiner Kunden natürlich ein Glücksfall.
Das gilt allerdings nicht für alle Hallen. «Sehr ruhig», ist das Resümee von Elke Schäfer, Direktor of Marketing bei SAF aus Tägerwilen. Bei dem Wincor-Nixdorf-Partner erklärt man sich das allerdings mit einer Fachmesse, die 14 Tage vorher stattgefunden hat. Man nutze die Cebit eher als Möglichkeit, vorab vereinbarte Treffen abzuhalten. Die grosse Anzahl an Mitarbeitern, die Wincor-Nixdorf selbst am Stand aufgeboten hat, legt allerdings die Vermutung nahe, dass man dennoch auf mehr spontane Besucher hofft.
Dass nicht jeder glücklich ist mit dem Messebeginn, schimmert bei der Pegasus Group aus Neuchatel durch. «Die sehr positiven Besucherzahlen des vergangenen Jahres haben uns bewogen, diesmal selber auf die Cebit zu gehen», erläutert Dimitri Stathakis, Business Solutions Executive bei Pegasus die Entscheidung für die Cebit. «Dieses Jahr beginnt deutlich ruhiger.»

Mehr Ost- und Südeuropäer

Dennoch lässt man nirgendwo die Köpfe hängen. Alle Aussteller sprechen von einer sehr hohen Qualität der geführten Gespräche. Vielleicht liegt es ja daran, dass man sich ein wenig mehr Zeit für den einzelnen Besucher nehmen kann. Andererseits berichten die Austeller unisono von einem ungewöhnlich hohen Anteil von Interessenten aus Ost- und Südeuropa. Auch aus dem Mittleren Osten sind vermehrt Besucher angereist.
Unter der Rubrik Anekdoten am Rande ist eine ungewöhliche Aktivität bei den Schweizer Unternehmen im Bereich Drucker und Drucktechnik zu verzeichnen. Zeitgleich waren alle zuständigen Damen und Herren in Meetings, und standen für Interviews nicht zur Verfügung. Die Gelassenheit der anwesenden Mitarbeiter legt allerdings nahe, dass es sich eher um Geschäfts-, denn um Krisenmeetings handelte. Gute Aussichten für die Branche. (tm)


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