Steg Electronics: Liquidationsware wird über eigenen Shop abverkauft
Quelle: SITM

Steg Electronics: Liquidationsware wird über eigenen Shop abverkauft

Unter der URL www.steg-liquidation.ch werden seit kurzem die Lagerbestände der Konkurs gegangenen PCP.com-Gruppe, zu der unter anderem die Marken Steg Electronics und Techmania.ch gehörten, verkauft. Dahinter steht das neu gegründete Unternehmen Wemalo, das unter dem Markennamen Columbus.net künftig auf Logistikdienstleistungen fokussieren will.
11. April 2024

     

Schnäppchenjäger aufgepasst: Auf der Website www.steg-liquidation.ch werden seit kurzem Artikel, die aus dem Konkurs der PCP.com-Gruppe (u.a. Steg Electronics, Techmania) hervorgegangen sind, feilgeboten. Hinter der Website respektive dem Angebot steht das Unternehmen Wemalo, das im Dezember 2023 gegründet wurde und hinter dem Ex-Mitarbeitende von Steg Electronics rund um den ehemaligen Geschäftsführer Marcel Weber stecken. Sie haben die Lagerbestände mit Hilfe von privaten Investoren Ende letzten Jahres aufgekauft, nachdem sich der Verkauf des Lagers durch den Konkursverwalter aufgrund mangelnden Interesses als "schwierig und zeitintensiv herausstellte", wie Marcel Weber auf Anfrage von "Swiss IT Reseller" erklärt. "So ist die Idee entstanden, selbst ein Angebot für den Erwerb der Aktiven abzugeben", sagt Marcel Weber. Man habe dann das höchste Angebot eingereicht und einen erfolgreichen Abschluss erzielen können.


Nach der Zusage sei es schnell gegangen, erzählt Marcel Weber weiter. "Es wurden die Wemalo AG gegründet, alle Geschäftsgrundlagen geschaffen, Räumlichkeiten gemietet und eine neue Warenwirtschafts-Lösung in Betrieb genommen." Zudem habe man für den Abverkauf der Lagerbestände eine neue Onlineplattform entwickelt, die nun unter www.steg-liquidation.ch online ist. Dort hätten Kunden nun die Möglichkeit, selbst ein gutes Schnäppchen zu machen. "Alle Artikel im Onlineshop sind ab Lager lieferbar und besitzen die volle Gewährleistungspflicht und Herstellergarantie", verspricht Marcel Weber.
Erste Artikel seien bereits ausverkauft – die Plattform ging bereits Mitte März still und leise online – gleichzeitig würden nach wie vor neue Artikel aufgeschaltet. "Sehr interessant ist, dass die Nachfrage über die gesamte Produktpalette besteht: Es werden viele IT-Produkte wie Komponenten, Monitore oder Laptops gekauft. Aber auch alle anderen Sortimente – Werkzeuge, Spielwaren oder Haushaltsgeräte – werden regelmässig bestellt, berichtet Marcel Weber. Alles in allem habe man bis anhin rund 10 Prozent der Konkursmasse verkauft, schätzt Weber ausserdem, trotz stillem Go Live.

Marcel Weber macht aber auch klar, dass es sich beim Abverkauf der Lagerware um ein einmaliges Projekt handelt. "Es ist nicht geplant, dauerhaft einen Onlineshop zu betreiben." Durchaus bestand haben soll hingegen das neu gegründete Unternehmen Wemalo, das sich auf das Thema Logistik fokussieren will. Hier kommt Columbus.net ins Spiel.


Columbus.net wurde im Mai 2021 als Spin-off der PCP.com-Gruppe als Logistik-Dienstleister gegründet, war allerdings vom Konkurs der Gruppe im letzten Herbst ebenfalls betroffen. Nun soll Columbus.net als Markenname unter dem Dach von Wemalo weiterleben und Logistikdienstleistungen für Onlineshops erbringen, wie Marcel Weber ausführt. Er erklärt: "Onlineshops fokussieren sich immer mehr auf Einkauf und Vermarktung, anstatt Zeit mit dem Lagerbetrieb zu verlieren. Columbus.net weiss dank eigener Erfahrung ganz genau, was für Onlinehändler im Lagerbetrieb wichtig ist." Das Unternehmen verfüge über umfangreiche Erfahrungen in diesem Bereich, und die neu gegründete Gesellschaft stehe für ein hochmotiviertes und eingespieltes Team, welches sich in E-Commerce und Handelslogistik bestens auskennt. "Und", so fügt Marcel Weber an: "Dank des Neustarts konnten bereits die ersten Arbeitsplätze geschaffen werden." (mw)


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