Berner Rat gegen brutale Spiele - Lehrer verklagt Mediamarkt-Chef

9. April 2008

     

Der Kanton Bern will gewaltverherrlichende Spiele verbieten lassen. Der bernische Grosse Rat hat mit 119 zu 24 Stimmen und fünf Enthaltungen eine Standesinitiative beschlossen, die vom Bund ein Verbot besonders brutaler Spiele verlangt.

Der Regierungsrat stellte sich gegen die Standesinitiative, da es keinen gesetzgeberischen Handlungsbedarf gebe. In der schriftlichen Antwort der Kantonsregierung hiess es, der Bund könnte eine Zulassungsbehörde für Spiele schaffen. Der Berner Polizeidirektor Hans-Jörg Käser erinnerte an den Personalmangel im Corps und dass sich dieses Problem verschärfen würde.


Der Vorstoss kam vom SP-Grossrat Roland Näf-Piera aus Muri bei Bern, der beruflich als Lehrer und Schulleiter tätig ist. Der Erfolg beflügelte ihn in der SFDRS-Sendung "Schweiz aktuell". "Ein Gesetz mit klarer Regelung wäre ein entscheidender Schritt gegen Jugendgewalt", behauptete Näf-Piera, der Pädagogik und Politologie studierte - und offenbar keinen besseren Weg sieht, wie man Kiddies vor Gewalt schützt.

Er selbst wurde auch auf juristischer Ebene aktiv. Der Verkauf von übermässig brutalen Spielen verstosse gegen das Gesetz. Näf hat den Geschäftsführer einer Mediamarkt-Filiale in der Region Bern angezeigt, um die heutige Gesetzgebung auszuloten. Die Gerichtsverhandlung ist auf den 3. Juni angesetzt. (mro)


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